Flüchtlingsunterkunft Okeraue: Rückbau der Container kostet 300.000 Euro

Eigentlich sollte der Rückbau schon im vergangenen Jahr beginnen. Nun sei der Rückbau von zwei der drei Containereinheiten für 2023 geplant.

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Archivbild | Foto: Max Förster

Wolfenbüttel. Im Dezember 2015, als die Flüchtlingswelle ihren Höhepunkt erreichte, zogen die ersten Flüchtlinge in der Gemeinschaftsunterkunft Okeraue ein. Ganze fünf Jahre dienten die Container als Unterkunft für geflüchtete Menschen. Doch seit Sommer 2020 steht das Containerdorf leer. Doch was soll mit den Gebäuden passieren?


Der Landkreis Wolfenbüttel als Kostenträger für die Aufnahme und Unterbringung und die Stadt Wolfenbüttel als Betreiber haben von Beginn an zusammengearbeitet und Entscheidungen gemeinsam getroffen. Und so läuft es auch nun bei der Klärung der Frage, was mit den Containern werden soll. Denn jährlich verschlingt das ungenutzte Containerdorf rund 25.000 Euro pro Jahr für ein Mindestmaß an Heizenergie, Strom und Wartungsarbeiten, um die Anlage betriebsbereit zu halten, sagt Stadtsprecher Thorsten Raedlein, der auf unsere Nachfrage hin im Namen der Stadt und des Landkreises antwortet.


Die Stadt Wolfenbüttel stehe mit dem Landkreis Wolfenbüttel in regelmäßigem Austausch über die ehemalige Gemeinschaftsunterkunft Okeraue. So wurde beispielsweise im vergangenen Jahr, nach gemeinsamer Abstimmung, ein Großteil des vorhandenen Inventars in das Gebiet der Hochwasserkatastrophe gespendet. Die gemeinsamen Zukunftsplanungen seien gelegentlichen Änderungen unterworfen, da sich kurzfristige, aber sinnvolle Nutzungsmöglichkeiten ergeben. Aktuell werde die Anlage als Notunterkunft freigehalten, beispielsweise um auf eventuelle weitere Unterbringungsbedarfe von geflüchteten Personen reagieren zu können", gibt Raedlein weiter Auskunft.


Rückbau im kommenden Jahr?


Eigentlich sollte der Rückbau schon im vergangenen Jahr beginnen. Nun sei laut Raedlein der Rückbau von zwei der drei Containereinheiten für das kommende Jahr geplant, da eine dauerhafte Nutzung baurechtlich grundsätzlich nicht möglich sei. Die Aufwendungen für den Abriss würden sich nach ersten Kostenschätzung auf rund 300.000 Euro belaufen.

Die dritte Containereinheit wird aktuell zur Nutzung als Kabinentrakt mit Geräte- und Ballräumen ertüchtigt, damit sie vom KSC Wolfenbüttel mitsamt der danebenliegenden Rasenfläche als Trainingsgelände genutzt werden kann. Der Sportverein verfügt seit der Übergabe des verkauften Sportgeländes „Alt Germania“ Ende vergangenen Jahres nicht mehr über eine Trainings- und Spielstätte.

Eine weitergehende beziehungsweise anderweitige Nutzung der Container komme nach aktuellem Stand nicht in Betracht. Neben der bereits genannten baurechtlichen Hürden wäre eine Kernsanierung nötig, da die Container seinerzeit bereits aus zweiter Hand beschafft worden sind und mittlerweile das Ende der Nutzungsdauer erreicht ist. Eine solche Sanierung sei als unwirtschaftlich zu betrachten.


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