Wolfenbüttel. Wenn Rudolf Fricke vom Schulgebäude Wallstraße erzählt, gerät er ins Schwärmen. 2015 wird der mächtige Steinbau 130 Jahre alt. Fricke hat sich vorgenommen anlässlich dieses Geburtstages die Geschichte des Hauses niederzuschreiben. Dazu sucht er noch "Zeitzeugen". Wer dort einmal Schüler oder Lehrer war und Unterlagen zur Verfügung stellen kann, darf sich gerne bei ihm melden.
"Wenn das Gebäude nur reden könnte…" sinniert Fricke. Dann hätte es viel zu erzählen. Einen Teil der Geschichte und Geschichten habe er immerhin selbst erlebt. Früher als Schüler und heute als Lehrer. Um der herrschenden Not an Schulräumen zu begegnen, beschloss der Rat der Stadt Wolfenbüttel damals den Bau eines großzügigen Schulgebäudes. Am 16. April 1885 wurde die erste Bürgerschule "bezogen". Aber bald schon herrschte schon wieder Enge. In der Zeit um den 1. Weltkrieg musste im Zwei-Schicht-System unterrichtet werden, um alle Schüler ausbilden zu können.
Im 2. Weltkrieg wurde die Schule Stationierungsort für Soldaten, 1945 wurden Vertriebene und Verwundete dort untergebracht. 1948 ziehen wieder Schüler ein. Die extrem anwachsenden Schülerzahlen (3600) zwingen im Schuljahr 1948/49 dazu, den Unterricht in drei Schichten durchzuführen.
Die Raumnot beschäftigte Rat und Verwaltung auch in den folgenden Jahren. Immer wieder werden An- und Umbaupläne geschmiedet und umgesetzt. Ebenso wechseln die Schulformen. Grundschule, Hauptschule, Orientierungsstufe, Außenstelle für die Gymnasien und heute IGS mit dem Landkreis als Träger – das Haus hat wahrlich viel mitgemacht.
Um alles dokumentieren zu können, ist Rudolf Fricke auf Hilfe angewiesen. Er sucht alte Fotos, Klassenbücher, Zeugnisse und vieles mehr. Wer helfen kann, die Geschichte aufzuarbeiten, kann mit ihm per E-Mail an r.fricke@versus-wf.de oder über das Schulsekretariat (Rufnummer 05331/9964070) Kontakt aufnehmen.
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