[image=5e1764cd785549ede64cd005]„Kataster ist ein anderes Wort für Register. Wir vermessen, sammeln und ordnen Daten über den Grund und Boden“, beschrieb Katasteramtsleiter Christian Bartscht kurz und bündig die Funktion seines Amtes, die er Frank Oesterhelweg als Vorsitzenden auch für Landesentwicklung zuständigen Landtagsausschusses erläuterte.
Wesentliche Aufgabe des Katasteramtes ist es Grundstücksvermessungen auszuführen, daneben arbeitet es eng mit der Finanzverwaltung und dem Grundbuchamt zusammen. Notwendige Angaben zur Erhebung der Grundsteuer werden direkt aus den Daten des Katasters abgeleitet, erläuterte Bartscht weiter.
Das Kataster führt dazu Eigentumsangaben, es kann Grundstücke in ihren Grenzen vermessen, es enthält die Nutzung der Grundstücke und Gebäude. Daten, häufig spricht man auch von Geodaten, die auch für eine Vielzahl von Aufgaben der Wirtschaft und der Verwaltung, des Umwelt- und Naturschutzes, der Landes- und Bauleitplanung benötigt werden. Nicht zuletzt ist es eine Grundlage der topographischen Karten und der Fahrzeugnavigationsanlagen.
Im Vordergrund weiterer Gespräche stand das neue im Jahr 2011 eingeführte Amtliche Liegenschaftskatasterinformationssystem, kurz ALKIS genannt. Es wird benötigt, um diese Daten nach modernen computergestützten Methoden abzuspeichern, damit diese von anderen Verwaltungen gelesen und für ihre Zwecke genutzt werden können.
Oesterhelweg ist sich sicher, dass ein effektives Arbeiten der Verwaltungen nur mit einer optimalen elektronischen Datenvernetzung geschehen kann, das spart Kosten und ist bürgernah.
Organisatorisch wurden die Katasterämter in Niedersachsen 2011 neu aufgestellt. Sie sind Teil des neu geschaffenen Landesamtes für Geoinformation und Landentwicklung Niedersachsen (LGLN). Es sei somit möglich sich bei größeren Projekten, wie z.B. der Ver-
messung größerer Baugebiete, gegenseitig zu unterstützen, erläutete Bartscht die Vorteile des Landesamtes.
Am Ende des zweistündigen Gedankenaustausches nahm Oesterhelweg Bezug auf die aktuelle griechische Schulden- und Finanzkrise. Gerne würde er wissen, welchen Zustand das 1995 eingeführte griechische Kataster hat, ob es geeignet ist, Daten zur geordneten Grundsteuererhebung zu liefern, wie die Größe und die Grenzen der Grundstücke erfasst oder wie der Wert einer Immobilie bestimmt wird. Doch darüber konnte Bartscht keine Auskunft geben.
Frank Oesterhelweg stellte klar heraus, dass ein modernes Kataster bzw. eine geordnete Verwaltung mit sauberen und verbindlichen Spielregeln eine Voraussetzung für die Bewältigung der Krise in Griechenland sein wird.
CDU-Landtagsabgeordneter Frank Oesterhelweg (links) und Katasteramtsleiter Christian Bartscht. Foto: CDU
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