Frauenhilfe ohne Leitende Pfarrerin


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Für Diskussion sorgte auf der Mitgliederversammlung der Evangelischen Frauenhilfe Landesverband Braunschweig e.V. am Samstag  in Bad Gandersheim die Änderung der Kirchenverordnung für die Pfarrstelle für Frauenarbeit. Nach dem Willen der Ev.-luth. Landeskirche Braunschweig soll es in Zukunft keine geschäftsführende leitende Pfarrerin der Evangelischen Frauenhilfe mehr geben. Dazu heißt es in einer Pressemitteilung (ungekürzt und unkommentiert):

 
[image=5e1764b5785549ede64ccacc]Die bisherige Geschäftsführerin und Leitende Pfarrerin des Landesverbandes
Christiane Klages hob hervor, welche dramatischen Veränderungen sich in
Verbindung mit der stufenweisen Streichung der Zuschüsse für die gesamte
Frauenarbeit der Ev.-luth. Landeskirche ergeben. Sie wies darauf hin, dass
die kirchliche Frauenarbeit in den letzten Jahren permanent Kürzungen
hinzunehmen hatte wie die Auflösung von „Frau und Beruf“, die Streichung
der Stelle einer Gleichstellungsbeauftragten und die Kürzung der Mittel,
die bereits 2005 zu einer deutlichen Reduzierung der pädagogischen
Fachkräfte im Bereich der gemeindebezogenen Frauenarbeit führte. In
Zukunft wolle die Landeskirche nur noch eine Pfarrstelle für Frauenarbeit
unterhalten, die in der Landeskirche verortet und mit geringen Mitteln
ausgestattet sei. Sie selbst habe sich unter diesen Umständen dazu
entschlossen in den Pfarrdienst zurückzukehren und werde zum 1. November
eine Stelle in Wolfenbüttel-Linden und Neindorf antreten.
Großes Interesse der 93 Versammelten bestand daran, von Herrn Dr.
Christopher Kumitz-Brennecke, der als Vertreter der Landeskirche anwesend
war, Näheres über die Pläne der Landeskirche zu erfahren.
Kumitz-Brennecke, der in seinem Grußwort hervorgehoben hatte, welche
herausragende Stellung die Frauenhilfe für den Gemeindeaufbau gerade in
ländlichen Gebieten hat, sagte, die Evangelische Frauenhilfe solle auch
weiterhin die erste Adresse für Frauenarbeit in der Landeskirche sein und
bleiben. Es sei vorgesehen, die Stellenausschreibung inhaltlich weitgehend
offen zu lassen. Die Dienstanweisung, die in Absprache mit der neuen
Stelleninhaberin entstehen soll, solle dann Näheres regeln.
Kumitz-Brennecke sagte zu, dabei Vorschläge der Frauenhilfe zu
berücksichtigen und sich um eine zeitnahe Ausschreibung und
Wiederbesetzung der Stelle zu bemühen. Welchen Etat die zukünftige
Stelleninhaberin zur Verfügung haben wird, sei von der Haushaltssynode im
November abhängig, als Stunden für eine Schreibkraft seien 8 Stunden pro
Woche angedacht.
 
Die Landesverbandsvorsitzende Annakatrin Kynast erläuterte daraufhin die
nun für den Verein notwendig gewordenen Satzungsänderungen. Aufgrund der
Erfordernisse wurden diese mit großer Mehrheit beschlossen. Auch die Wahl
einer Schatzmeisterin verlief reibungslos. Gewählt wurde Gerda
Braunschmidt aus Königslutter, die seit 2009 Mitglied im Vorstand des
Landesverbandes ist und Erfahrung als Geschäftsführerin zweier
diakonischer Einrichtungen mitbringt.
Für selbstgebackenen Kuchen sorgte der Kreisverband Bad Gandersheim, deren
Vorsitzende Gudrun Sebbes in ihrem geistlichen Wort betonte, wie wichtig
es ist, das gute und stabile Netz der Frauenhilfe festzumachen am Wort
Gottes. Auch der Leiter des Diakonissen-Mutterhaus Salem-Lichtenrade
Pastor Manfred Schultzki griff das Bild des Netzes auf und wünschte der
Frauenhilfe weiterhin einen so guten Zusammenhalt, Weisheit, Tatkraft und
die Gewissheit, dass „der große Kümmerer“ mit uns geht. Pröpstin Elfride
Knotte erinnerte in ihrem Grußwort an die ersten Pionierinnen, die ohne
Logistik und finanzielle Mittel angefangen hatten, sich zusammenzutun und
für andere da zu sein. Sie ist voller Zuversicht, dass Frauenhilfe
gemeinsam neue Wege finden und gehen wird.
Mit lang anhaltendem Applaus wurde die Arbeit von Christiane Klages als
Leitender Pfarrerin und Geschäftsführerin des Landesverbandes gewürdigt.
In einem Gottesdienst am 30. Oktober um 15 Uhr in St. Trinitatis in
Wolfenbüttel besteht die Möglichkeit, sich auch offiziell von ihr zu
verabschieden.

Hintergrund
Die Evangelische Frauenhilfe Landesverband Braunschweig e.V. mit Sitz in
Wolfenbüttel vertritt die Interessen ehrenamtlicher evangelischer Frauen
in der Braunschweiger Landeskirche. Die Frauenhilfe fördert und
unterstützt Frauen bei ihren Aufgaben in Familie, Kirche, Gesellschaft und
Beruf. Die Organisation engagiert sich bei gesellschaftlichen und
theologischen Themen und bietet eine lebendige Gemeinschaft engagierter
Frauen, die aktiv in den Kirchengemeinden mitarbeiten. Zum Landesverband
gehören 14 Kreisverbände mit insgesamt rund 6.500 Mitgliedern. Die
Frauenhilfe LV Braunschweig e.V. ist Trägerin einer Vorsorge-Reha-Klinik
in Bad Harzburg. Sie betreibt ein Frauenzentrum in Blankenburg und ist im
Bereich der Erwerbslosenarbeit tätig.
Die Evangelische Frauenhilfe Landesverband Braunschweig e.V. ist Mitglied
im Verband Evangelische Frauen in Deutschland e.V. (EFID).


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