Freibäder der Samtgemeinde Elm-Asse öffnen wieder - Hohes finanzielles Defizit erwartet

Samtgemeindebürgermeister Dirk Neumann lehnt die Öffnung eigentlich ab, ermöglichte diese durch Stimmenthaltung trotzdem.

Symbobild
Symbobild | Foto: Anke Donner

Schöppenstedt. Die Freibäder der Samtgemeinde Elm-Asse können demnächst ihre Pforten öffnen. Ein Antrag der CDU-Fraktion auf Nichtöffnung fand bei der Samtgemeindeausschusssitzung am Dienstag durch eine Pattsituation keine Mehrheit. Vier Ratsherren stimmten gegen eine Freibadöffnung, vier dafür. Samtgemeindebürgermeister Dirk Neumann, der eine Öffnung aus Hygienegesichtspunkten nach wie vor für einen Fehler hält, enthielt sich der Abstimmung. Das teilt die Samtgemeinde in einer Pressemitteilung mit.


Die Entscheidung, sich zu enthalten und so den CDU-Antrag scheitern zu lassen, sei dem Bürgermeister nicht leicht gefallen. „Der Grund dafür ist, den Entscheidungsprozess nicht weiter in die Länge ziehen zu wollen und die Mehrheitsverhältnisse im Samtgemeinderat nicht durch eine Samtgemeindeausschussentscheidung zu unterlaufen“, so Dirk Neumann.

Bäder öffnen frühestens Ende Juni, Anfang Juli


Die Verwaltung der Samtgemeinde hatte bereits im Vorfeld der Sitzung Hygienekonzepte für alle drei Freibäder aufgestellt, um auf jegliche Entscheidungen vorbereitet zu sein. Diese Konzepte werden in den kommenden Tagen noch verfeinert. Die Inbetriebnahme der Freibäder in Schöppenstedt, Groß Denkte und Remlingen läuft damit jetzt an. Allerdings können die Bäder frühestens Ende Juni, Anfang Juli öffnen, da noch vorbereitende Maßnahmen getroffen werden müssen. So muss zum Beispiel noch Wasser in die Becken gefüllt werden und die Technik muss stabil in Betrieb genommen werden.

Die Verwaltung betont, dass es sich um eine Freibadsaison mit gravierenden Einschränkungen handeln wird. Nur mit der entsprechenden Akzeptanz und Eigenverantwortung der Badegäste wird ein Freibadbetrieb möglich sein. Die Freibadöffnung 2020 wird zu einem nicht unerheblichen höheren finanziellen Defizit führen. Grund dafür werden die geringeren Besucherzahlen, bedingt durch geltende Hygiene- und Abstandsregelungen und der zusätzliche personelle und sächliche Mehraufwand sein.

"Land handelt verantwortungslos"


„Für mich persönlich möchte ich abschließend noch einmal klar betonen, dass ich die vom Land im Rahmen der Corona-Pandemie eingeräumte Möglichkeit, die Freibäder öffnen zu können, auch weiterhin für eine Fehlentscheidung halte. Die missliche Situation, die hierdurch für alle Kommunen eingetreten ist, hätte vermieden werden können", betont der Samtgemeindebürgermeister. Das Vorgehen des Landes sei seines Erachtens in diesem Bereich verantwortungslos. "Leider ist es der Verwaltung nicht gelungen, den gesamten Rat hiervon zu überzeugen“, so Neumann abschließend.


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