Wolfenbüttel. „Kein Grad weiter!“- so lautet das Motto des sechsten globalen Klimastreiks, zu dem „Fridays for Future“ am kommenden Freitag um 11:30 Uhr auf dem Stadtmarkt aufrufen. Weltweit werden mehrere hunderttausend Menschen auf den Straßen erwartet.
Die Dringlichkeit der Klimakrise ist allerspätestens seit den verheerenden Waldbränden in Kalifornien nicht mehr von der Hand zu weisen. Es wird gefordert, dass die Politik jetzt handelt, damit die 1,5-Grad-Grenze eingehalten wird. Ein Ziel, zu dem sich Deutschland verpflichtet hat. Aus Sicht der Aktivist*innen komplett widersprüchlich dazu: Die Inbetriebnahme des Kohlekraftwerkes „Datteln IV“, das mit importierter Steinkohle seit Mai dem Weltklima noch weiter einheizt.
„Und auch auf lokaler Ebene ist seit unserem letzten Streik in Sachen Klimaschutz nicht viel passiert. Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit werden zurzeit aufgeschoben – siehe Ausrufung des Klimanotstandes oder die Fahrradzone.“, sagt Christine Druba, eine der Aktivistinnen der Wolfenbütteler Ortsgruppe von FFF.
Wie wichtig den Menschen jedoch das Thema Klimaschutz auch in der Lokalpolitik ist, zeigt ein Blick auf die Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen vom vergangenen Sonntag. In der Rangfolge der wichtigsten Wahlkampfthemen lag Klima und Umwelt sogar noch vor Wirtschaft auf Platz 1.
„Aber die Parteien hier vor Ort haben die Dringlichkeit immer noch nicht verstanden. Der Lokalpolitik in unserer Stadt fehlt bei diesem Thema einfach der Mut. Deswegen geht Wolfenbüttel wieder auf die Straße!“, begründet Nick Hoops vom Organisationsteam die erneute Teilnahme am globalen Klimaaktionstag. Der Wolfenbütteler Klimastreik startet um 11:30 Uhr auf dem Stadtmarkt. Unter dem deutschlandweiten Thema „Energiewende“ sprechen Herr Prof. Dr.-Ing Henning Zingler von der Ostfalia sowie Eleonore Bischoff von der Wolfenbütteler AtomAusstiegsGruppe.
„Was wir brauchen ist eine Energiewende, die ihren Namen verdient. Deshalb fordern wir: 100% erneuerbare Energien bis 2035“, sagt Clara Worthmann. Ein Klimastreik in Corona-Zeiten bedeutet aber auch, dass es Auflagen zum Infektionsschutz gibt. Genau wie in der Klimakrise müsse man hier auf die Wissenschaft hören. Den Organisator*innen ist auch in Bezug auf Corona das Wohlergehen der Menschen wichtig. Infolgedessen wird es eine Maskenpflicht geben, die Teilnehmer*innen sind aufgefordert 1,5-Meter-Sicherheitsabstand zu halten, die Corona-Warn-App zu installieren und bei Symptomen zuhause zu bleiben. Zudem wird es bei der Demo die Möglichkeit geben, einen QR-Code zu scannen und dort seine Kontaktdaten, für den Fall der Infektions-Nachverfolgung, einzugeben. Diese Daten werden nach 3 Wochen gelöscht und an niemanden außer das Gesundheitsamt weitergeleitet. „Wir behandeln jede Krise wie eine Krise und dazu fordern wir auch die Politik auf!“, bekräftigt die Ortsgruppe abschließend.
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