"Frieden hat seine Zeit" - Umbetter Hans Schildberg sprach über seine Arbeit




Wolfenbüttel. Ein Vortrag des Umbetters Hans Schildberg über seine Arbeit in Russland beeindruckte kürzlich bei einer Informationsveranstaltung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge zahlreiche Besucherinnen und Besucher. Als Vorsitzender des Volksbund-Kreisverbandes hatte Erster Kreisrat Martin Hortig Mitglieder, Unterstützer, Spender und Freunde zu der Veranstaltung im Kreishaus eingeladen. Ehrungen und ein Bericht über die Arbeit des Volksbundes standen ebenfalls auf dem Programm.

Michael Gandt, Geschäftsführer des Volksbundes im ehemaligen Regierungsbezirk Braunschweig, stellte die Arbeit und Leistungen im Kreisverband vor. Die Veranstaltung von Benefizkonzerten in Remlingen und Wolfenbüttel, Haus- und Straßensammlungen sowie Kriegsgräberpflegeeinsätze im Ausland und in Heiningen bilden dabei den Schwerpunkt. „Diese Arbeit konnte mit ausgezeichneter Unterstützung durch viele ehrenamtlichen Sammlerinnen und Sammler in den Gemeinden und Samtgemeinden des Landkreises Wolfenbüttel, der Unterstützungsbereitschaft der Mitglieder und Spender und insbesondere den Reservistenkameradschaften aus Hornburg, Schladen und Wolfenbüttel, geleistet werden,“ so Gandt.

Bei den anschließenden Ehrungen hob Kreisvorsitzender Martin Hortig besonders hervor, wie dankbar der Volksbund für die vielfältige Unterstützung sei. Für ihren besonderen Einsatz wurden Wolfenbüttels Bürgermeister Thomas Pink sowie die Reservisten Karl-Heinz Labensky und Bernd Wieneber mit der Bronzenen Ehrennadel des Volksbundes ausgezeichnet. Schladens Bürgermeister Heinz-Jürgen Wiechens, Christine Pantke, die Reservisten Wolfgang Dannöhl, Günter Horneffer, Frank Lazar, Dieter Giese, Herbert Brunke, Karl-Heinz Geske und Dieter Armbrecht wurden mit der Silbernen Ehrennadel des Volksbundes geehrt.

Der filmische Vortrag Hans Schildbergs berichtete in eindrucksvollen und sehr nachdenklich machenden Bildern über die jahrelange Arbeit für den Volksbund auf den ehemaligen Schlachtfeldern des Zweiten Weltkrieges rund um Stalingrad, dem heutigen Wolgograd. Welche Mühen er als Umbetter des Volksbundes im Umgang mit der russischen Administration und der harten und entbehrungsreichen Arbeit in russischer Steppe auf sich nahm, wurde mehr als deutlich. Wenn Hans Schildberg über den im Dritten Reich versprochenen „Lebensraum im Osten“ sprach, der für hunderttausende Menschen schließlich in einem Erdloch von zwei Metern Länge, sechzig Zentimetern Breite und ein Meter Tiefe mündete, stockte manchem Zuhörer der Atem. Mehr als 10.000 Tote hat Hans Schildberg mit seinen Mitarbeitern inzwischen geborgen und ihnen eine würdevolle Ruhestätte gegeben. Aber er berichtete in der anschließenden Diskussion auch über die Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft der russischen Bevölkerung, die noch heute dazu beiträgt, bisher unbekannte Grablagen aufzuspüren.

Martin Hortig dankte dem Umbetter nachdrücklich für seinen Vortrag, der sehr deutlich gemacht habe, welche wertvolle Friedens- und Versöhnungsarbeit mit den Spenden und Mitgliedsbeiträgen finanziert werde. Hans Schildbergs Vortrag schloss mit einem Zitat aus der Bibel: Alles hat seine Zeit, Frieden hat seine Zeit.


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