Frühmittelalterliche Zeichnungen in einer Handschrift entdeckt


In einem Werkstattgespräch berichten Patrizia Carmassi und Ludovico Geymonat über den Fund frühmittelalterlicher Zeichnungen. Foto: Max Förster
In einem Werkstattgespräch berichten Patrizia Carmassi und Ludovico Geymonat über den Fund frühmittelalterlicher Zeichnungen. Foto: Max Förster | Foto: Max Förster



Wolfenbüttel. In einem Werkstattgespräch berichten Patrizia Carmassi und Ludovico Geymonat am Donnerstag, 13. August, um 14.15 Uhr im Seminarraum im Zeughaus über den Fund frühmittelalterlicher Zeichnungen in einer Handschrift der Herzog August Bibliothek. Der Eintritt ist frei.

Im Rahmen des Forschungsprojektes über die Handschriftensammlung von Marquard Gude an der Herzog August Bibliothek hat Patrizia Carmassi in einer Handschrift des 12. Jahrhunderts bisher unbekannte Palimpseste entdeckt. Die 16 Blätter altes Pergament, die wiederverwendet wurden, um mit einem neuen Text aus der lateinischen Literatur beschrieben zu werden, enthielten ursprünglich Zeichnungen und Miniaturen, die sich mit Hilfe von UV-Photographie zum großen Teil identifizieren lassen. Die Bildmotive reichen von der klassischen Mythologie bis zur christlichen Ikonographie.

Im Werkstattgespräch werden in einem ersten Teil die Geschichte des Codex und die neuen Erkenntnisse zu seiner Herkunft und Benutzung von Patrizia Carmassi erläutert. Ludovico Geymonat wird anschließend in englischer Sprache die kunsthistorische Interpretation der ans Licht gekommenen frühmittelalterlichen Zeichnungen, ihre ikonographischen Merkmale, ältere benutzte Modelle und mögliche Funktionen präsentieren.

Zu den berichtenden Personen


Dr. Patrizia Carmassi studierte italienische Literatur, Latein, Historische Hilfswissenschaften, Mittelalterliche Geschichte und Liturgiegeschichte in Pisa und Münster, wo sie promoviert wurde. Im Dezember 2014 wurde ihr die Habilitation im Fach “Scienze del libro e del documento – Scienze storico religiose” vom italienischen Forschungsministerium erteilt. Zurzeit ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt „Marquard Gude (1635-1689) und seine Handschriften“ an der HAB tätig.

Dr. Ludovico Geymonat wurde 2006 an der Princeton University in Kunstgeschichte promoviert und hat einen Bachelor of Arts der Università di Torino. Seine Forschungsschwerpunkte liegen unter anderem auf der kunsthistorischen Analyse mittelalterlicher Zeichnungen und auf der Funktion des Raumes in der visuellen Kommunikation. Er veröffentlichte bereits über venezianische Malerei und Skulptur des 13. und 14. Jahrhunderts, das Wolfenbütteler Musterbuch sowie mittelalterliche Zeichnungen.
Weitere Informationen sind hier oder unter der Telefonnummer: 05331/808-214 erhältlich.


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