Wolfenbüttel. An welchen Tagen und zu welchen Uhrzeiten ist in der Wolfenbütteler Fußgängerzone eigentlich am meisten los und wann herrscht eher tote Hose? Auf diese Frage liefern Laser-Messgeräte eine Antwort, die an insgesamt drei Standorten die Besucherfrequenz messen.
Bereits seit Anfang 2021 sind die Geräte im Einsatz und liefern seitdem eine Datengrundlage für Gespräche zwischen der Stadt und den Händlern sowie mit Hauseigentümern und Immobilienmaklern. So sei dies für Neuvermietungen von Ladengeschäften und zur Auswertung von Aktionen und Events von Interesse, teilt die Stadt auf Nachfrage von regionalHeute.de mit.
"Im Rahmen der Tourismuskonzeption 2030 soll eine Zusammenstellung wichtiger Daten erarbeitet werden, die regelmäßig und öffentlich zur Verfügung gestellt werden soll. Dazu werden auch Auszüge aus den Frequenzdaten genutzt werden", sagt Stadtsprecher Thorsten Raedlein.
Das ist der stärkste Tag in der Fußgängerzone Wolfenbüttel
Der stärkste Tag in der Fußgängerzone ist - und das dürfte nicht allzu sehr überraschen - der Samstag. In 2022 wurden hier insgesamt 893.498 Passanten-Frequenzen gemessen. Die meisten davon in der Stunde zwischen 11 und 12 Uhr, nämlich durchschnittlich 3.725 Bewegungen. Zur Einordnung der Zahlen: Eine Bewegung wird immer dann erfasst, wenn eine Person an einer Messstation vorbeiläuft. So kann ein einzelner Besucher bei seinem Gang durch die Fußgängerzone also auch mehrmals gezählt worden sein.
Außerhalb des Wochenendes ist der Mittwoch mit einer gemessenen Passanten-Frequenz von 746.166 der stärkste Wochentag und der Montag mit 646.151 der schwächste. "Bei 175 Werktagen in 2022 (bis 11. Oktober einschließlich) sind das im Durchschnitt 4.264 Passanten-Frequenzen mittwochs beziehungsweise 3.692 montags", teilt die Stadt mit.
Auch mittwochs ist die Stunde zwischen 11 und 12 Uhr im Jahresschnitt die stärkste Stunde (bei 40 Tagen in 2022 im Schnitt 2.510 Passanten-Frequenzen), wohingegen mittwochs von 18 bis 19 Uhr nur noch 29.662 Passanten-Frequenzen (742 pro Mittwoch im Schnitt) erfasst werden konnten.
An drei Standorten in der Wolfenbütteler Fußgängerzone werden die Besucherströme gemessen. Das hier gezeigte Gerät an der Okerstraße wird nach einem Schaden am Masten in Kürze wieder angebracht. Foto: Axel Otto
Die Laser-Messgeräte befinden sich an den Krambuden, in der Langen Herzogstraße auf Höhe Juwelier Hungeling und eines im unteren Teil der Fußgängerzone bei der Löwenapotheke an der Okerstraße. Gemessen wird senkrecht von oben mittels spezieller Lasertechnik mit 98 Prozent Genauigkeit. Die Technik sei unschädlich - auch beim Blick nach oben, aus der Fußgängerzone heraus. Es würden keinerlei datenschutzrelevante Merkmale ermittelt. Die Geräte würden sogar die Laufrichtungen unterscheiden.
Die Messung der Besucher-Frequenz erfolgt vorerst in einem Probezeitraum von fünf Jahren. Die Geräte wurden hierfür gemietet, wofür monatliche Kosten für die Messstellen in Höhe von 571,20 Euro anfallen. Auch in der Nachbarstadt Braunschweig setzt man schon länger auf diese Art der Auswertung der Besucherströme in der Innenstadt. Erst kürzlich teilte man von dort mit, dass man nach zwei Jahren mit starken Auswirkungen durch die Einschränkungen der Corona-Pandemie sich von der Besucherfrequenz her auf dem Weg Richtung Vor-Krisen-Niveau befände. Lesen Sie hierzu unseren Artikel: "Wieder mehr Innenstadt-Besucher: Braunschweig klettert aus Pandemie-Loch".
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