Gartenabfall wird illegal in Wolfenbütteler Wäldern entsorgt

von Nick Wenkel


Ob dieses Problem auch in den regionalen Wäldern besteht, erfragte regionalHeute.de bei der NABU. Symbolfoto: Archiv
Ob dieses Problem auch in den regionalen Wäldern besteht, erfragte regionalHeute.de bei der NABU. Symbolfoto: Archiv | Foto: regionalHeute.de

Wolfenbüttel. Die illegale Entsorgung von Gartenresten bleibt ein Problem in der Region. Auch in den Wolfenbütteler Wäldern sei dieses Phänomen zu beobachten, sagt NABU-Mitarbeiter Henning Riechers gegenüber regionalHeute.de. Doch „glücklicherweise nicht in dem Ausmaß, dass man als NABU einschreiten muss", so Riechers.


Der Sommer und die Ferienzeit vergehen im Fluge und im Garten ist noch einiges zu erledigen. Grünschnitt sammelt sich nach der Brut- und Setzzeit schnell an, da nach dieser Zeit ein Pflegeschnitt im Garten durchgeführt wird. Doch die korrekte Entsorgung der Gartenabfälle scheint vielen Hobbygärtnern zu aufwändig, vermutet der NABU Niedersachsen. „Denn der Trugschluss", so Riechers, „ist, dass die Leute denken, dass es harmlos oder sogar positiv sei, Gartenabfälle in Wald und Flur kippen. Aber das stimmt eben nicht." Er erinnerte daran, dass die niemand tun sollte, auch dann nicht, wenn man die Abfälle großflächig auf dem Waldboden verteilt.

Pflanzen und Tiere betroffen


Unterstreichen möchte er vor allem den Aspekt der Gefahr des Einschleppens fremder Arten, zum Beispiels des Japanknöterichs. Die Menschen würden sich zwar mit ihren Gartenpflanzen auskennen, wissenaber häufig nichts über ihre exotische Herkunft und auch nichts über ihr eventuelles Potenzial, sich in der Natur durchsetzungsstark auszubreiten. „Auf diese Weise werden heimische Pflanzen- und auch Tierarten verdrängt. Ja, auch Tierarten, weil diese die exotischen Pflanzen in der Regel nicht als Nahrungsquelle nutzen können", so Riechers. „Auch zerkleinerter Pflanzenschnitt gehört nicht in die Natur, weil schon, je nach Pflanzenart, kleine Bestandteile genügen können, dass die Pflanze wieder Fuß fassen und sich in der Folge ausbreiten kann", ergänzt der NABU-Mitarbeiter gegenüber regionalHeute.de.

Riechers weiter: „Ganz zu schweigen von den Mitbürgerinnen und Mitbürgern, die ihren Gartenschnitt an die Feldränder oder gar in die Gräben schmeißen: Das muss dann spätestens von der Wasserunterhaltung wieder entfernt werden, weil der Wasserfluss gewährleistet sein muss."

Geringes Vorkommen in der Region


Auchin unserer Region habe er solch eine Abfallentsorgung feststellen können: Weggeworfener Strauchschnitt sowie das Vorkommen vom schon erwähnten Japanknöterich. „Da fragt man sich immer, wie sich die Pflanzen denn an der Stelle ansiedeln konnten, da doch das gar kein Garten ist", zeigt sich Riechers unverständlich. Die Erklärung sei schlichtweg das Problem der illegalen Grünschnittentsorgung. Zum Glück komme das aber nicht in dem Ausmaß vor, dass man als NABU jetzt einschreiten und aufräumen müssten, aber natürlich ist jeder Fall ein Fall zu viel.

Riechers erinnerte alle Gartenfreunde: „Auf gar keinen Fall Biomüll in der Natur entsorgen." Die meistenHäuser hätten Biotonnen und auf Recyclinghöfen, wie zum Beispiel in Wolfenbüttel-Linden könne man größere Mengen loswerden. Das koste zwar extra, aber diese Kosten dürften nicht zu der Entscheidung führen, den Grünschnitt illegal zu entsorgen.


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