Wolfenbüttel. Mehrmals im Jahr treffen sich die Mitglieder der Gefahrgut Einheit Asse zu ihren Übungsdiensten. Nun galt es in einer geheim geplanten Alarmübung, das Erlernte zu festigen. Ausgearbeitet wurde die Übung von Jens Meyer und Maik Sternberg.
An einem Donnerstagabend wurde die Gefahrguteinheit Asse zur Okermühle nach Hedwigsburg alarmiert. Dort war folgende Einsatzlage vorbereitet: ein Kurierfahrer war damit beschäftigt Reinigungsmittel für die Mühle aus einem Anhänger auszuladen, als dieser sich durch einen technischen Defekt vom Zugfahrzeug löste. Der Fahrer versuchte noch den Anhänger zu stoppen, stürzte aber und wurde unter dem Anhänger eingeklemmt. Der Anhänger kippte daraufhin nach hinten und trennte dem Fahrer die Hand ab. Durch den Aufprall lösten sich im Anhänger 3 Fässer a´ 60 Liter, gefüllt mit dem giftigen Medikament Zytostase. Alle drei Fässer waren Leck geschlagen und Flüssigkeit lief aus.
Die ersteintreffende Feuerwehr Kissenbrück leitete den Einsatz durch umfassende Erkundungsmaßnahmen ein und erkannte, dass der Anhänger mit einer Gefahrgutkennzeichnung versehen war. Die Gefahrenzahl 36 deutete die Wehr richtig, dadurch dass sich ein entzündbarer, flüssiger und giftiger Stoff auf dem Anhänger befand. Sofort wurde der Brandschutz sichergestellt und die Feuerwehr Neindorf zur Wasserversorgung nachalarmiert.
Erst mit Eintreffen der Gefahrguteinheit Groß Denkte wurden CSA Träger (Chemikalienschutzanzug) eingesetzt und der verletzte Fahrer konnte gerettet werden. Auch die Ladepapiere musste der Trupp an der Unglücksstelle einsammeln. Die abgetrennte Hand hielt noch das Klemmbrett mit den Lieferscheinen fest. Bei genauer Auswertung der Papiere in der örtlichen Einsatzleitung wurde dann festgestellt, dass die Gefahrzahl am Anhänger falsch war. Sie musste "60, 1851, Medikament Fertigprodukt, Giftig" lauten. Nach dem die Fässer gesichert waren, wurde die Übung beendet.
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