Geldautomatensprengung in Wolfenbüttel: Viele Fragen offen

Warum wurde die Tat erst von einem Kunden entdeckt und was hat es mit den Farbschmierereien an den Fenstern auf sich?

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In Wolfenbüttel wurde der Geldautomat der Postbank gesprengt.
In Wolfenbüttel wurde der Geldautomat der Postbank gesprengt. | Foto: Werner Heise

Wolfenbüttel. In den frühen Morgenstunden des vergangenen Dienstag ist es in der Postbank-Filiale am Harztorwall zu einer Geldautomatensprengung gekommen. Viel ist zu dem Überfall nicht bekannt. Polizei und Postbank verweisen auf die laufende Ermittlung, sobald Fragen gestellt werden. Dabei gibt es davon einige.


Beispielsweise, weshalb der Überfall erst von einem Kunden entdeckt wurde oder ob die Filiale nachts zugänglich war. Auch die Frage, ob die mit Farbe besprühte Fensterfront von den Tätern hinterlassen wurde, damit die Tat möglichst lange unentdeckt bleibt, bleibt unbeantwortet. "Diese Frage kann aus ermittlungstaktischen Gründen nicht beantwortet werden", heißt es seitens der Polizei kurz und knapp.

Kunde entdeckt Überfall


Bekannt ist bisher, dass es in den frühen Morgenstunden zu der Sprengung gekommen sein soll. Ein Kunde, der Kontoauszüge ausdrucken wollte, bemerkte die Tat und verständigte die Polizei. Wie unsere Redaktion vor Ort erfahren hat, wurde die Feuerwehr Wolfenbüttel um 6.30 Uhr zur Lageerkundnung in den Harztorwall gerufen. Eine genaue Uhrzeit, wann es zu der Sprengung gekommen ist, gibt es nicht. Laut Polizei muss sich die Tat in den frühen Morgenstunden ereignet haben.

Keine Spur von den Tätern


Die Täter, die zwei Automaten offenbar mit einem Sprengsatz aufbrachen, konnten unerkannt fliehen. Ob sie ihre Beute überhaupt verwenden können, ist fraglich. Das Geld soll durch Farbpatronen unbrauchbar gemacht worden sein, teilte die Polizei auf Nachfrage von regionalHeute.de mit.

Warum wurde kein Alarm ausgelöst?


Angesprochen auf die Frage, ob bei dem Überfall kein direkter Alarm ausgelöst wurde, der auf verdächtige Aktivitäten in der Filiale hinwies - schließlich hat erst ein Kunde die Tat entdeckt - verweist die Postbank auf die laufende Ermittlung und an die Polizei. Diese wiederum erklärt, dass die Frage aus ermittlungstaktischen Gründen nicht beantwortet werden könne.

Auf die Frage, ob der SB-Bereich nachts verschlossen war, erklärt der Postbanksprecher, dass man die Sicherheitsmaßnahmen an Geldautomaten nicht nach außen kommuniziere. Auf den Einwand hin, dass dies ja mit dem Überfall selbst nicht in unmittelbarem Zusammenhang stehe und dies auch der Kundeninformation diene, verweist der Sprecher schließlich auf die im Internet veröffentlichten Öffnungszeiten. Dort ist hinterlegt, dass der SB-Bereich rund um die Uhr geöffnet ist.

Die Frage, wie groß der Schaden sei und wie lange die Postbank-Filiale, in der auch die Post angesiedelt ist, geschlossen bleibt, blieb ebenfalls unbeantwortet. Postkunden können auf die Postfiliale in Fümmelse ausweichen. Postbankkunden erhalten Bargeld auch an den Automaten der Commerzbank und der Deutschen Bank.

Nicht der erste Überfall


Die Postbank-Filiale in Wolfenbüttel war nicht zum ersten mal Ziel von Geldautomatensprengern. Bereits im März 2019 wurde ein Automat gesprengt.

Zeugen, die Angaben zum Tathergang sowie Hinweise auf den Täter geben können, werden gebeten, sich beim Kriminaldauerdienst unter der Telefonnummer +49 531 476-2516 zu melden.


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