Wolfenbüttel. Am 15. Mai 1866 initiierte der “Verein für Erziehung” einen Kindergarten und eine Elementarklasse im Wolfenbütteler Schloss. Seit 150 Jahren wird in der ehemaligen Welfenresidenz gelehrt und gelernt, gebildet und geschult. Aus diesem Anlass blickt die Reihe „Geschichte im Schloss“ im Sommersemester 2016 auf das Thema „Bildungswege und Bildungschancen – gestern und heute“.
„Geschichte im Schloss“ ist eine Veranstaltungsreihe im Schloss Museum Wolfenbüttel in Zusammenarbeit mit dem Historischen Seminar der TU Braunschweig. An historischem Ort, dem Wolfenbütteler Schloss, soll über Geschichte berichtet, diskutiert oder gestritten werden.
Nächster Termin:
Dienstag, 31. Mai, 19 Uhr – Schloss Museum Wolfenbüttel
„Der König in der Klippschule – zum Bildungswert einer klassischen Anekdote“
Vortrag
Prof. Dr. Matthias Steinbach, Historisches Seminar TU Braunschweig
„Während Joachim Quenzel, der vordem Feldwebel beim alten Dessauer gewesen und danach bei Leuthen zu seinem Holzbein gekommen war, den Abc-Schützen gerade ein Y an die Tafel malte, [...] trat unvermutet der König in die kleine Schulstube ein."
So beginnt Wilhelm Schäfers wunderhübsche Anekdote 'Der König in der Klippschule' (1929), in der uns eine unsterbliche Legende erzählt wird; nämlich die vom Soldatenlehrer als Reformer der preußischen Volksschule nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges. Matthias Steinbach greift den amüsanten Stoff um den invaliden Lehrer und den hospitierenden alten Fritz erneut auf. Er nimmt sie dazu mit in eine Klippschule und an den Ort einer merkwürdigen wie leerreichen Begebenheit. Sie werden so Zeuge einer historischen Schulstunde, keiner gewöhnlichen allerdings, sondern eine Lehrprobe, in der es für den Delinquenten um Sein oder nicht Sein geht. Und ein Mädchen darf dabei natürlich auch nicht fehlen ..."
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