GiS: Schüler simulieren internationale Politik




Wolfenbüttel. Ob Bodenschätze, die Stationierung von Militärkräften oder humanitäre Hilfseinsätze: 47 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums im Schloss diskutierten und verhandelten drei Tage über sensible politische Themen. Bei dem Planspiel PolIS („Politik und Internationale Sicherheit“) übernahmen sie nicht nur die Rollen von bedeutenden Regierungschefs, sondern vertraten die jeweiligen Interessen auch als Staats- und Wirtschaftsminister einzelner Regionen.

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Helena ten Brink unterstützt als Vertreterin der Umweltschutzdelegation China, durch Friederike Merker vertreten Foto:



Ein Gefühl für taktisches Vorgehen zeigte sich, als mit der Weltbank über Kredite verhandelt, mit den Nicht-Regierungsorganisationen ein möglichst umweltfreundliches Industrieprogramm verabschiedet und für die Weltpresse fundierte Einschätzungen der politischen Wetterlage vorgelegt werden mussten. Jederzeit hatten dann auch die Vorsitzenden der Vereinten Nationen (Nick Schrader, Dustin Stanitzek) die Aufsicht über festgeschriebene Verträge und politische Programme der Regionen und leiteten die UN-Vollversammlungen.

Die realitätsnahe Simulation von Vorgängen und Zusammenhängen internationaler Politik gestaltete sich als lehrreich und besonders einprägsam. Spätestens als die kleine Region Südostasien in dem Sumpf organisierter Kriminalität, Drogenhandel und Zwangsprostitution zu versinken drohte und ein von Russland geführtes Militärbündnis aus sieben Regionen (u.a. Afrika, Nordamerika und China) sich dieses Problems scheinbar wohltäterisch annahm, waren interessengeleitete Politik sowie internationale Sachzwänge klar zu erkennen. Hitzige Debatten ergaben sich, als die Weltgemeinschaft sich um Rohstoffvorkommen und die Bekämpfung von Piraterieproblemen stritt.

Ein intensiver Arbeitsprozess, bei dem an manchen Tagen 12 Stunden verhandelt wurde, zeigte den Schülern somit, wie trockene politische Theorie aus dem Unterricht praktisch anzuwenden ist. Manchmal ist der Unterrichtsstoff sowie die politische Theorie doch näher an der Realität, als der Lehrer im Klassenzimmer zu vermitteln vermag.


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