Wolfenbüttel. Die am Dienstag von regionalHeute.de verbreitete Nachricht über den Verkauf des Glasfasernetzes der LilaConnect Mutterfirma VX Fiber hat für großes Aufsehen in Wolfenbüttel und für viele Fragen bei den betroffenen Kunden gesorgt. Jetzt hat sich der Käufer zu Wort gemeldet und stand regionalHeute.de Rede und Antwort.
Die Northern Fiber Holding GmbH (NFH), hinter der die Schweizer UBS Bank steht, hat mit ihrer Tochterfirma Lünecom das bestehende und bereits verlegte Glasfasernetz von LilaConnect aufgekauft und zum 1. Januar 2024 übernommen. Deren Geschäftsführer ist Richard Krause, mit einer Vita als Experte im Telekommunikations- und Glasfasergeschäft. Und er ist Wolfenbütteler. Ehemann der Grünen-Stadtratsfraktionsvorsitzenden Ulrike Krause.
Glasfaserausbau in Wolfenbüttel soll weitergehen
In den nächsten zwei Jahren will die Lünecom den weiteren Ausbau der gesamten Stadt- und Ortsteile umsetzen. Alle bereits bestellten und unter Vertrag stehenden Haushalte sollen ihren Glasfaseranschluss wie bestellt erhalten. Dafür wolle man rund 62 Millionen Euro investieren. Auch die Kernstadt, die von den Bauzusagen bislang ausgeschlossen war, solle nach Möglichkeit zu einem späteren Zeitpunkt berücksichtigt werden. Hier bedürfe es aufgrund der baulichen Begebenheiten jedoch einer besonderen Planung, so Krause.
Die Marke LilaConnect bleibe im Markt erhalten. Auch der Vertragspartner, die LilaConnect GmbH bleibe für die bestehenden Kunden gleich. Die Kundenbetreuung und der technische Support werden jedoch komplett von der Lünecom abgewickelt. Daher trage die Marke LilaConnect jetzt auch den Zusatz "powered by Lünecom".
Mitarbeiter von LilaConnect wurden übernommen
Und auch das Ladenlokal am Stadtmarkt bleibt in Wolfenbüttel erhalten. Die Lünecom habe die bisherigen Mitarbeiter von LilaConnect übernommen. Zudem wolle man das Team in diesem Jahr noch verstärken. Ebenso wolle man die Produktpalette weiter ausbauen. So sei es der Plan neben der Marke LilaConnect auch die Lünecom als Glasfaseranbieter in Wolfenbüttel zu platzieren. Das Netz wurde von Beginn an als sogenanntes OpenAccess-Glasfasernetz gebaut, das es auch anderen Anbietern ermöglichen soll, sich künftig in die Infrastruktur einzumieten.
Richard Krause und sein Team sind jetzt dabei die weiteren Schritte zu planen, dass der Ausbau in Wolfenbüttel voranschreiten kann. Damit die Bagger wieder rollen, muss aber vor allem auch das Wetter mitspielen. Sind die Temperaturen zu niedrig, sei die Verlegung der Glasfaserkabel aufgrund deren Empfindlichkeit nicht möglich. Ein langer Winter könne so am Ende auch den Zeitplan gefährden, der auf ideale Rahmenbedingungen ausgelegt sei.
Krause verspricht, dass das Vorhaben auf soliden Beinen stehe. Die NFH ist bereits in vier Bundesländern und 13 Landkreisen aktiv und will hier das Ausbaupotential von mehr als 500.000 Haushalten für moderne Glasfaser-Anschlüsse erschließen. Hierfür habe man sich Fremdkapital in Höhe von 415 Millionen Euro von Banken wie der Europäische Investitionsbank, der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder der Norddeutsche Landesbank (Nord/LB) sichern können, wie aus einer Pressemitteilung der NFH hervorgeht. In unserer Region ist die Lünecom bereits in Gifhorn und Helmstedt aktiv.
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