LilaConnect verkauft Glasfasernetz und Kunden

Das LilaConnect Mutterunternehmen will sich wieder auf seine Kernkompetenzen konzentrieren.

von


LilaConnect baut das Glasfasernetz in Wolfenbüttel nicht weiter aus.
LilaConnect baut das Glasfasernetz in Wolfenbüttel nicht weiter aus. | Foto: Anke Donner

Wolfenbüttel. Am Ende war es dann wohl doch eine Nummer zu groß. LilaConnect und die Mutterfirma VX Fiber halten ihre Bauzusage für ein flächendeckendes Glasfasernetz in der Stadt Wolfenbüttel offensichtlich nicht ein. Das Unternehmen verkauft sowohl die bestehenden Leitungen als auch die Kunden an einen anderen Player im Markt. Das geht aus Pressemitteilungen der beiden Firmen hervor.



In der öffentlichen Wahrnehmung dürfte es dem Vernehmen nach kaum noch jemanden geben, der an den Erfolg des Vorhabens geglaubt hat. Zu viele Versprechen standen im Raum, die nicht eingehalten wurden. Allen voran der Zeitplan, in dem Wolfenbüttel zur Gigabit-Stadt werden sollte. Und das, obwohl es durchaus einige Haushalte gibt, die heute über neu verlegte Glasfaserleitungen mit LilaConnect an das Internet angebunden sind. So auch unser Verlag. Doch der Großteil der Wolfenbütteler dürfte immer noch auf die angekündigte Hausbegehung für den Bautrupp warten, statt wie gedacht schon lange über Glasfaser im Netz surfen.

Ausbau von Glasfaser soll weitergehen


Der Ausbau des Glasfasernetzes soll weiter gehen. Jedoch nicht mehr durch LilaConnect und dessen schwedisches Mutterhaus VX Fiber, sondern die Northern Fiber Asset Company GmbH (NFAC) und ihrer Tochterunternehmen, hinter denen ein von UBS Asset Management verwalteter Infrastrukturfonds steht. Der Ausbau soll innerhalb der nächsten zwei Jahre erfolgen. In welchem Umfang bleibt zunächst aber offen. Das Unternehmen ist auf Anfrage von regionalHeute.de kurzfristig nicht sprechfähig.

Die Kunden sollen offenbar von der zur NFAC gehörenden Lünecom Kommunikationslösungen GmbH mit dem regionalen Markennamen "LilaConnect *powered bei LC" übernommen werden. VX Fiber wolle sich nun wieder auf dessen Kernkompetenz, den aktiven Betrieb der technischen OpenAccess-Plattform konzentrieren. Auch LilaConnect war, obwohl bereits für den 2. Januar 2024 eine Antwort auf Fragen unserer Redaktion vom 15. Dezember angekündigt war, nicht für eine Stellungnahme erreichbar.


Die Geschichte über den Versuch Glasfaser nach Wolfenbüttel zu bringen bekommt also ein weiteres Kapitel. Eines endete zuletzt damit, dass die Stadtwerke Wolfenbüttel ihre gelegten Glasfaserleitungen an die LilaConnect-Mutter VX Fiber verkauften. Hier landeten auch die Glasfaser-Kunden des heute nicht mehr existenten WFCITY.net. Ein anderes Kapitel wird aber auch noch parallel geschrieben: der Aufbau eines eigenen Glasfasernetzes der Deutschen Telekom in Wolfenbüttel.


mehr News aus Wolfenbüttel


Themen zu diesem Artikel


Glasfaser LilaConnect Deutsche Telekom Lünecom