Gorleben-Protest: Castor-Blockade in Hannover




[image=5e1764bc785549ede64ccc77]Mit einer Castor-Attrappe in Originalgröße auf einem 40-Tonnen-Tieflader haben Atomkraftgegner in der Hannoveraner Innenstadt gegen den für Ende des Monats geplanten Atommülltransport nach Gorleben protestiert. Begleitet wurde der “Castor” auf dem Weg vom Steintorplatz bis zum Opernplatz von Menschen in Strahlenschutzanzügen. Bürger zwangen den Transport in Richtung Gorleben immer wieder mit Sitzblockaden zum Abbiegen.

Die Aktion endete mit einer Abschlusskundgebung auf dem Opernplatz. Dort wurden auf einem 10 Meter hohen, aufblasbaren X Unterschriften gegen ein Endlager in Gorleben gesammelt. Das X ist das Symbol des wendländischen Widerstandes gegen das geplante Atommüllendlager. Zu der Aktion unter dem Motto “Gorleben abwenden” hatten das Kampagnennetzwerk Campact und die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg aufgerufen. Unterstützt wurden sie von den lokalen Gruppen von BUND, attac, IPPNW, dem Wissenschaftsladen, der Bürgerinitiative Umweltschutz, dem Atomplenum sowie JANUN.

Die Organisationen fordern das endgültige Aus für den niedersächsischen Salzstock als Endlager-Standort. Sie kritisierten
scharf, dass der niedersächsische Ministerpräsident David McAllister (CDU) beim Treffen mit Bundesumweltminister Röttgen in der vergangen Woche keinen Baustopp für Gorleben gefordert habe.

“Umweltminister Röttgen und Ministerpräsident McAllister kündigen eine ergebnisoffene Endlagersuche an, während sie in Gorleben Fakten schaffen: Täglich wird dort der Salzstock im Dreischicht-Betrieb ausgebaut, 1,6 Milliarden wurden schon investiert. Solange Gorleben weiter eine Option bleibt, wird es keine ergebnisoffene Endlagersuche auf Augenhöhe geben. Röttgens Endlagersuchgesetz droht zu einem Gorleben-Durchsetzungsgesetz zu werden”, sagte Campact-Geschäftsführer Christoph Bautz.

“Ohne Planfeststellung, ohne Öffentlichkeitsbeteiligung wurden und werden in Gorleben Fakten geschaffen. Ein Gasfeld drunter, Gaseinschlüsse drinnen, Wasserkontakt nach oben – geologisch und politisch ist der Standort verbrannt. Zu befürchten ist allerdings, dass jeder Castor der in Gorleben in einer Halle abgestellt wird, diesen Standort dennoch zementieren hilft”, sagte Gerhard Förster fürdie BI Lüchow-Dannenberg.

“Der Castor ist fast jedes Jahr durch Hannover nach Gorleben gefahren. Röttgen muss endlich seine Hausaufgaben machen”, fordert Ralf Strobach, Geschäftsführer der Bürgerinitiative Umweltschutz Hannover: “Gorleben zuschütten, Atomkraftwerke abschalten, danach einEndlager suchen. Das wäre transparent, dann stehen die Mengen fest, dann geht es ohne Vorfestlegungen. Bisher macht es Röttgen umgekehrt.”

Die Aktion in Hannover war Teil einer Castor-Tour durch 10 Städte entlang der Castorstrecke, die in Karlsruhe begann und am 23.11. vor dem Bundesumweltministerium in Berlin enden wird.

Weitere Infos: http://www.castortour.de


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