Der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Christian Grascha, wirft den Grünen vor, die Stromkunden bei der Energiewende völlig aus den Augen zu verlieren. „Die Grünen wollen ein ideologisches Ziel umsetzen – ohne Rücksicht auf Verluste. Wir gehen an die Energiewende pragmatisch heran“, sagt Grascha. Die Behauptung, das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) habe nichts mit den höheren Strompreisen zu tun, widerspreche sämtlichen Daten. „Das EEG hat für einen Anschub für die erneuerbaren Energien gesorgt. Jetzt bringt es uns aber nicht mehr viel weiter, sondern kostet uns alle vor allem viel Geld.“ Grascha plädiert deshalb für mehr Wettbewerb statt jahrzehntelanger staatlicher Abnahme- und Preisgarantien. „Hier hinkt die grüne EEG-Lobby der Zeit hinterher.“
Es sei richtig, dass der EEG-Strom an der Börse günstig zu kaufen ist. „Das funktioniert aber auch nur, weil er durch die Subventionen an anderer Stelle für die Verbraucher teuer ist. Die Grünen verbreiten hier ein Zerrbild“, so Grascha. Auch die dezentralen Strukturen bei der Energieerzeugung sieht Grascha bereits umgesetzt. „Durch das EEG wird Strom bereits heute von vielen privaten Haushalten und auch Landwirten erzeugt. Jetzt muss sich aber auch zeigen, ob sich diese Strukturen rechnen oder ein jahrzehntelanges Zuschussgeschäft bleiben sollen“, meint der Parlamentarische Geschäftsführer.
Grascha wirft den Grünen darüber hinaus vor, sich die Welt bei der Energieeffizienz schön zu rechnen. „Es ist vollkommen klar, dass sowohl in den Betrieben als auch den privaten Haushalten noch Potenzial für mehr Energieeffizienz liegt. Was die Grünen aber vergessen: Neue Waschmaschinen, Kühlschränke und andere technische Geräte sind teuer müssen bezahlt werden. Wie hoch müsste eine staatliche Förderung sein, damit eine Vielzahl deutscher Haushalte sich neue Elektrogeräte leisten würde.“ Grascha bezeichnet die Grünen in dieser Frage als lebensfremd. „Sie haben die Familie mit niedrigem Einkommen völlig aus den Augen verloren.“
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