Groß Denkte: 14 neue Jugendleiter ausgebildet - Kreisjugendpflege veranstaltete Ferien-Seminar zum Erwerb der JuleiCa

von Romy Marschall


| Foto: Romy Marschall



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Das Freizeit- und Bildungszentrum Freundschaft in Groß Denkte Foto:



Vom 2. Januar an fand ein fünftägiges Seminar der Kreisjugendpflege statt, bei dem 14 Teilnehmer ihre Jugendleitercard (JuleiCa) erworben haben. Im Freizeit- und Bildungszentrum Freundschaft brachte ein vierköpfiges ehrenamtliches Team den Jugendlichen in rund 50 Stunden alles Wissenswerte über die rechtlichen Grundlagen, Kommunikation und Konfliktlösung bei, worauf Jugendleiter zu achten haben. Für die rückläufigen Anmeldezahlen zur JuleiCa-Ausbildung macht Organisatorin Angelina Ahrens auch die stetig wachsende Arbeitsbelastung durch Schule verantwortlich. Man laufe aber sicher nicht Gefahr, künftig keine Freiwilligen mehr zu finden: "Es gibt immer Jugendliche, die sich engagieren wollen."


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Das Team der Programmplanung: Sophie Gittermann, Jacqueline Sander, Angelina Ahrens und Roberto Meth Foto:



Seit acht Jahren engagiert sich die 21-jährige Angelina Ahrens ehrenamtlich in der Jugendarbeit. Gemeinsam mit Jacqueline Sander, Sophie Gittermann und Roberto Meth plante und organisierte sie das fünftägige Seminar bei mehrmaligen Teamtreffen sowie über Email. "Wir wollen nicht, daß sie sich fühlen wie in der Schule, mit klassischem Frontalunterricht," begründet Ahrens die methodische Ausrichtung des Programms, bei der man lieber auf praktische Übungen oder interaktive Spiele zurückgreife. So habe man am Mittwoch mit einer "Spielekette" begonnen, um sich gegenseitig kennenzulernen. Die Schwierigkeit bestehe darin, "den Spagat zu meistern zwischen einem freundschaftlichen Umgang miteinander und einer notwendigen Autorität, wenn es um das Durchsetzen von Regeln geht," erläutert Teamerin Angelina Ahrens.

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Sophie Gittermann erklärt den neuen Inhabern der JuleiCa das Vier-Ohren-Modell der Kommunikation Foto:



Die Inhalte des Seminars orientieren sich am Alltag der Jugendarbeit, bilden aber letztlich eine Grundlage für jegliche Teamarbeit, die den künftigen Jugendleitern sicherlich auch in anderen Bereichen zugute kommen wird. So beschäftige man sich mit Spiel- und Gruppenpädagogik, verbaler und nonverbaler Kommunikation sowie Konfliktlösungsmöglichkeiten, schildert Seminarleiterin Ahrens. Selbstverständlich stehen aber auch die rechtskundlichen Grundlagen auf dem Lehrplan: Aufsichtspflicht, Kindeswohlgefährdung, Sexualstrafrecht und versicherungstechnische Belange zählt Angelina Ahrens auf. "Die Kommunikation ist aber das A und O der Jugendarbeit," unterstreicht die erfahrene Jugendleiterin, daher investiere man dafür auch einen Großteil der Zeit.

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Angelina Ahrens bringt acht Jahre Erfahrung in der Jugendleitung mit ins Team Foto:



Die JuleiCa ist notwendig, um als Jugendleiter eine Kinderfreizeit zu betreuen. Voraussetzung ist das Mindestalter von 16 Jahren, die Teilnahme an einem Ausbildungsseminar im Umfang von rund 50 Stunden sowie das Absolvieren eines großen Erste-Hilfe-Kurses im Umfang von 16 Stunden. Eine klassische JuleiCa-Laufbahn beginnt mit der Teilnahme an Kinder- und Jugendfreizeiten, dann folgt meist der Wunsch, selbst solche Freizeiten zu begleiten, berichtet Ahrens. Viele seien aber auch bereits in anderen Ehrenamten tätig, beispielsweise bei der Jugendfeuerwehr, der Kirche oder bei der DLRG. Nachdem man einige Freizeiten geteamt habe, folge oft der Übergang zum Abhalten von Seminaren. "Das Wichtigste ist, unsere persönlichen Erfahrungen zum Austausch zu bringen," erklärt die versierte Teamerin. Vor Kurzem habe sie ein Studium in Hannover begonnen, erzählt Angelina Ahrens. Mit einem Doppelbachelor in Religionspädagogik und Sozialer Arbeit sei sie später breit aufgestellt, wolle aber auf jeden Fall in der Kinder- und Jugendarbeit bleiben. "Es war ganz die Jugendarbeit, die mich dahin gebracht hat."

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Johannes Barthold und Lisa Lonczyk, zwei der Teilnehmer am JuleiCa-Seminar in Groß Denkte Foto:



Nach ihrer Motivation für den Erwerb der JuleiCa befragt, skizzieren uns zwei der Teilnehmer ihre Gründe. Lisa Lonczyk (17) hatte die JuleiCa-Ausbidung bereits 2011 schon absolviert. Jetzt ist die Fachoberschülerin Jahrespraktikantin bei der Kreisjugendpflege und betreut dort das Projekt "Patenschüler-AG" an der Großen Schule. Gemeinsam mit zwei anderen Teamern soll sie Achtklässlern, die sich freiwillig für die AG angemeldet haben, die JuleiCa-Inhalte nahebringen. Die Jugendleiterin hat bereits mehrere Freizeiten und ein Seminar betreut und möchte nach der Schule gern Soziale Arbeit oder Lehramt studieren. "Man kann auch von Kindern immer noch was lernen und ihnen gleichzeitig etwas mitgeben," beschreibt Lisa Lonczyk ihre Motivation für die ehrenamtliche Jugendarbeit sowie den späteren Berufswunsch.

Der 16-jährige Gymnasiast Johannes Barthold ist selbst auf vielen Freizeiten mit gewesen und will schon seit längerem "die JuleiCa machen, um als Betreuer auf die Freizeiten mitfahren zu können." Er war bereits viermal auf der holländischen Insel Ameland, wo die Ferienfreizeit auf einem alten Bauernhof stattfindet. Zusammen mit Freund Malte habe er sich angemeldet und auch schon mal ein dreiwöchiges Schülerpraktikum bei der Kreisjugendpflege absolviert. "Das hat mir gefallen, aber nicht als Beruf, eher ehrenamtlich in der Freizeit." Das Beisammensein mit anderen Jugendlichen mache ihm Spaß und "es fördert die Teamfähigkeit, wenn man gemeinsam eine Gruppe betreut."


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