„Landwirtschaft in Niedersachsen – Landwirtschaft in Europa“ – unter diesem Titel hatte der SPD-Landtagsabgeordnete Marcus Bosse zu einer Diskussionsrunde in das Dorfgemeinschaftshaus in Groß Flöthe geladen. Mit dabei war Birgit Honé, die SPD-Kandidatin für ein zukünftiges Ministerium für Europa, regionale Entwicklung und Landwirtschaft. Es wurde deutlich: Der Wert von Lebensmitteln muss stärker in den gesellschaftlichen Mittelpunkt rücken.
„Wir brauchen eine ehrliche Diskussion darüber, was jedem Einzelnen von uns seine Lebensmittel wert sind“, sagte Bosse zu Beginn der Diskussion mit dem Blick auf die „Erzeugung“ von Fleisch durch Massentierhaltung. Mit einigen Vertretern einer Bürgerinitiative gegen Hühnermastanlagen wurde sogleich lebhaft diskutiert. „Der Verbraucher braucht eine echte Wahl zwischen Biofleisch und Fleisch aus Massentierhaltung“, wurde aus der Runde angeregt. In vielen Discountern fehle diese Alternative. Gerade Menschen mit kleinem Geldbeutel hätten dadurch keine echte Wahl. „Letztendlich steuert das Kaufverhalten der Verbraucher die Produktion. Wir müssen den Menschen deutlich machen, dass gute Qualität immer einen gewissen Preis hat“, so Honé.
Viele Diskussionsteilnehmer bemängelten vor allem eine zu schwache Kontrolle von Mastställen, was den Tierschutz und den Einsatz von Antibiotika angeht. „Die SPD wird in Falle eines Wahlsieges am 20. Januar einen unabhängigen Tierschutzbeauftragten einsetzen. Das Referat soll direkt im Ministerium angesiedelt werden und sich um grundsätzliche Verbesserungen des Tierschutzes kümmern.“, kündigte Honé an. Zudem sollen die Landkreise ein gewichtiges Mitspracherecht beim Bau von Mastställen haben, die Hygienebestimmungen in den Ställen sollen verbessert werden und das Verfahren zum Bau von Mastställen soll transparenter werden.
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