Wolfenbüttel. Gewerbegrundstücke in der Lessingstadt sind gefragt. So sehr, dass das Interesse daran größer als das vorhandene Angebot ist. Selbst die Grundstücksflächen im jüngsten Gewerbegebiet West sind zurzeit alle vergeben, sodass dieses jetzt um einen weiteren Bauabschnitt erweitert wird. Die Erschließungsarbeiten hierfür sollen spätestens im April beginnen.
Amtsleiter Dietrich Behrens und Sonja Schulz von der Wirtschaftsförderung der Stadt Wolfenbüttel müssen derzeit alle Interessenten vertrösten. Erst wenn die Baustraßen errichtet wurden kann der Verkauf von Grundstücken auf dem 82.000 Quadratmeter großen Gelände beginnen. "Die Nachfrage ist sehr groß. Wir haben mehr Interessenten als wir wahrscheinlich Fläche haben werden", prognostiziert Schulz im Gespräch mit unserer Online-Zeitung. Wie viele Unternehmen sich hier später ansiedeln ist jetzt allerdings noch nicht zu beantworten. "Wir arbeiten nicht mit festen Parzellen, sondern mit den Bedürfnissen der Interessenten", erklärt Schulz. Ein Bewerbungsformular dient der Flächenkalkulation. "Anhand dessen priorisieren wir die Projekte, damit die Fläche bestmöglich beplant werden kann", führt die Mitarbeiterin der Wirtschaftsförderung weiter aus. Die Interessenten kommen dabei sowohl von außen, als auch aus Wolfenbüttel selbst.
Ein Rabatt für die Schaffung von Arbeitsplätzen
Sonja Schulz zeigt den neuen Bauabschnitt. Die roten Flächen sind alle belegt. Zuerst wird nun die Fläche nördlich der Gerhard-Kubetschek-Straße erschlossen. Foto: Werner Heise
Die unmittelbare Nähe zur Autobahn 36 macht das Gewerbegebiet West besonders attraktiv, sagt Dietrich Behrens. Aber auch die Tatsache, dass es in der Region keine vergleichbaren Gewerbeflächen gibt, führe zu der großen Nachfrage. Ein kleinteiliges Angebot bis 15.000 Quadratmetern könne Braunschweig beispielsweise nicht bieten, so der Wirtschaftsförderer. Und noch ein Punkt dürfte zum Erfolg in der Vermarktung führen. Für jeden neuen Arbeitsplatz, der im Gewerbegebiet West geschaffen wird, gibt es - sofern er dann noch besteht - nach fünf Jahren je 5.000 Euro vom Kaufpreis zurück. Begrenzt auf die Hälfte des Kaufpreises. Dies sei ein Alleinstellungsmerkmal in der Region und unterstütze das Ziel der Politik Arbeitsplätze in Wolfenbüttel zu schaffen.
Weitere 45.000 Quadratmeter sind bereits geplant
Hier geht es bald weiter. Die Ruth-Zimmermann-Straße führt künftig durch den neuen Abschnitt des Gewerbegebietes West. Foto: Werner Heise
"Wir gehen davon aus, dass wir alles sehr zügig verkaufen", zeigt sich Behrens sicher. Und, wenn das der Fall ist, kann bereits der nächste Bauabschnitt im Gewerbegebiet West erschlossen werden. Weitere 45.000 Quadratmeter sind hierfür bereits eingeplant. Einen Innenstadt verträglichen Einzelhandel und Glücksspielstätten soll man hier übrigens nicht finden können. Dies ist von vornherein ausgeschlossen. Zudem gebe es teilweise Einschränkungen für Betriebe mit einem hohen Lärmpegel, da ein Teil des Gewerbegebietes an bereits bestehende aber auch künftige Wohnbebauung grenzt.
Ende vergangenen Jahres hat der Rat der Stadt Wolfenbüttel die Straßennamen für die neuen Abschnitte festgelegt. Mit der Ruth-Zimmermann-Straße wird an die Wolfenbütteler Schneidermeisterin und Unternehmerin erinnert, die einst ein Atelier mit mehreren Mitarbeitern im heutigen Standesamt betrieb. Eine weitere Straße wird nach Emil Berliner benannt, der als Erfinder der Schallplatte gilt und von 1861 bis 1865 die Samson-Schule am Neuen Weg besuchte. Und auch Gerhard Kubetschek, Inhaber der Kuba-Imperial Tonmöbel, wird weiter bedacht. Die bereits vorhandene Straße wird verlängert.
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