Grosses Medienecho nach Asse-Besuch von Sigmar Gabriel




[image=5e1764c6785549ede64cce7c]Rund 40 Journalisten aus ganz Deutschland waren am Mittwoch erneut in Remlingen, um sich ein Bild von den aktuellen Zuständen im Atommüllager Asse zu machen. Zusammen mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten Sigmar Gabriel und einer Delegation (dabei: Ute Vogt, MdB, Landrat Jörg Röhmann, der Landtagsabgeordnete Markus Bosse, der Kreistagsabgeordnete Falk Hensel und Samtgemeinde-Bürgermeisterin Regina Bollmeier) konnten sie sich davon überzeugen: "Der technische Fortschritt unter Tage mit dem Ziel der Bergung der rund 125.000 Atomfässer ist groß, es mangelt aber erkennbar am politischen Willen, wirklich voran zu kommen", heißt es in einer Mitteilung.

Das Medienecho nach dem Besuch fiel entsprechend einhellig aus: "Mieses Spiel um die Asse" titelten die Zeitungen und der Kommentator des NDR meinte - "SPD-Chef Gabriel liegt richtig, Es gibt keine Alternative - alles muss raus! Und das so schnell aber auch so sicher wie möglich." Und er forderte: "Bundesumweltmister Röttgen trägt die politische Verantwortung. Er muss sich klar und deutlich positionieren - bekennen zur Rückholung ohne Wenn und Aber".

Doch das genau ist, nach Auffassung des SPD-Chefs,  nicht der Fall. Röttgen, der seinen Besuch in der Asse bis heute nicht wahrgemacht hat, lehnte die Forderung, die Asse endlich zur "Chefsache" zu machen, erneut ab. "Offenbar hat er die Brisanz des größten Strahlenschutzproblems Europas noch immer nicht erkannt", mutmasste Gabriel.

Für den Abgeordneten ist klar: "Man kann alle technischen, juristischen und finanziellen Probleme in den Griff bekommen, wenn die zuständigen Minister das nur wollen!" Die Probebohrungen könnten dann in den nächsten Monaten beginnen. Nur: Ganz offensichtlich hätten seit zwei Jahren sowohl im Niedersächsischen als auch im Bundesumweltministerium die Bremser und Atomkraftbefürworter das Sagen. "Zwischen dem Bundesamt für Strahlenschutz und der Atomaufsicht von Bund und Land läuft ein Schwarzer-Peter-Spiel mit immer neuen Auflagen und Nachfragen, die das Anbohren der ersten Lagerkammer jetzt seit mehr als einem Jahr verhindern", schrieb eine Zeitung.

Gabriel untermauerte seine Forderung nach einer "Task Force" der Ministerien, um eine Beschleunigung der Verfahren zu erreichen. Denn es sei ja allen klar, dass nur die Rückholung der Fässer langfristige Sicherheit bringe, aber die Probleme mit den Wassereinbrüchen und der Standfestigkeit der Grube schlimmstenfalls eine Bergung verhindern könnten.

In eine ähnliche Kerbe schlug der Präsident des Bundesamtes für Strahlenschutz, Wolfram König, der sich die Unterstützung aller Parteien und gesellschaftlichen Gruppen wünschte und gleichzeitig vor den Medienvertretern warnte: "Uns läuft die Zeit davon, wenn wir so weitermachen." Denn, wie es danach im NDR hieß: "Eine marode, einsturzgefährdete Tropfsteinhöhle wie die Asse ist kein Platz für gefährlichen Atommüll".

Auf dem Bild sind Marcus Bosse, Sigmar Gabriel und Falk Hensel zu sehen. Text und Foto: SPD


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