Cremlingen. Im Konzentrationslager Schandelah-Wohld, einem Außenlager des KZ Neuengamme, mussten ab Mai 1944 bis April 1945 bis zu 800 Gefangene aus Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Polen, Spanien, der Sowjetunion und der Tschechoslowakei unter unmenschlichen Bedingungen Ölschiefer abbauen.
Aufgrund extrem schlechter Arbeitsbedingungen, Unterernährung, Misshandlungen und Erschießungen durch das Wachpersonal starben rund 200 Häftlinge. Anfangs wurden sie in ein Krematorium nach Salzgitter-Drütte transportiert, später wurde nördlich des Lagers ein Friedhof angelegt. Als noch Holz vorhanden war, wurden zum Teil drei Leichen in einem Sarg begraben, später wurden sie nur noch verscharrt.
Bereits im September 1945 wurde der Bürgermeister von Schandelah angewiesen, diesen damals schon verwahrlosten Friedhof in einen ordnungsgemäßen Zustand zu bringen, „da die Gefahr besteht, dass er als solcher vollkommen untergeht“.
Auf Veranlassung der englischen Militärregierung fanden dann Anfang Mai 1946 Exhumierungen statt. In der Gemarkung Scheppau wurde ein Friedhof angelegt, der bisher von den Grünen noch nicht gefunden wurde. Doch auch hier hatten die Toten keine Ruhe, die es für sie erst ab 1954 auf dem Scheppauer Friedhof gab.
Nachdem die Grünen die Stelle des Lagerfriedhofes wieder gefunden hatten, deutlich erkennbar sind mit Wasser gefüllte ehemalige Grablöcher, soll dieser ehemalige Lagerfriedhof nach Wunsch der Cremlinger Grünen in den Komplex der Gedenkstätte eingegliedert werden. „Wir wünschen eine würdige Gestaltung und einen Hinweis auf den ersten Lagerfriedhof“, so Diethelm Krause-Hotopp von den Cremlinger Grünen.
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