Sickte. Die Förderung der Vereine in der Gemeinde Sickte steht auf dem Prüfstand. Hintergrund ist einerseits die angespannte Finanzlage und andererseits der Wunsch nach transparenten und nachvollziehbaren Förderbedingungen. Angesichts der deutlichen und nicht immer nachvollziehbaren Unterschiede bei den Fördersummen ist in der Vergangenheit wiederholt Unzufriedenheit über die bisherige Praxis geäußert worden, ohne dass dies bisher zu Konsequenzen geführt hat. Die Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen möchte nun mit einem konkreten Vorschlag die Diskussion über die Vereinsförderung beleben.
„Wir wollen die Höhe der Zuschüsse durch die Gemeinde an der Anzahl der aktiven Mitglieder und dem Umfang der Kinder- und Jugendarbeit orientieren,“ erläutert Ratsmitglied Andre Hinrichs. Fraktionsvorsitzender Holger Barkhau ergänzt: „Die uneigennützige ehrenamtliche Tätigkeit soll besonders gewürdigt werden, denn Kinder- und Jugendarbeit ist eine Investition in die Zukunft.“ Ratsmitglied Michael Boos erläutert das Modell der Grünen: „Jeder Verein soll einen Sockelbeitrag in Höhe von 100 Euro erhalten. Dieser Grundbetrag erhöht sich in Abhängigkeit von der Anzahl der aktiven Vereinsmitglieder und besonders der Anzahl der aktiven Kinder und Jugendlichen.“
Die Diskussion über die Entwicklung der Vereinsförderung ist bei den Ratsfraktionen bisher uneinheitlich. Es gibt Bestrebungen, die Förderung für die Vereine generell um 10 % zu kürzen. Andere Stimmen möchten alles so belassen, wie es ist. Und schließlich wird auch die Ansicht vertreten, Vereine nur noch für spezielle Projekten zu fördern. „Wir lehnen angesichts der finanziellen Probleme der Gemeinde Sickte eine pauschale Kürzung der ohnehin nicht üppigen Zuschüsse ab. Das wäre reine Kosmetik und würde die Haushaltslage nicht entscheidend verbessern. Um die Finanzen der Gemeinde Sickte nachhaltig zu sanieren, brauchen wir keine Symbolpolitik, sondern echte politische Veränderungen,“ betont Holger Barkhau. „Wir sollten endlich die Themen Einheitsgemeinde und mögliche Fusionen mit Nachbargemeinden in Angriff nehmen. Aus eigener Kraft werden wir einen ausgeglichenen Haushalt und den Abbau der Altschulden nicht hinbekommen. Die Vereinsförderung jedoch sollte sich daran orientieren, dass ehrenamtliches Engagement in der Kinder- und Jugendarbeit gewürdigt wird. Das wirkt präventiv und nachhaltig.“ Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen wird in der nächsten Zeit mit den Vereinen Kontakt aufnehmen und ihr Konzept der gewichteten Vereinsförderung vorstellen. „Wir sind gespannt auf die Resonanz,“ betont Holger Barkhau.
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