Wolfenbüttel. Nach einigem Hin und Her hat der Landkreis Wolfenbüttel nun eingeräumt, bei der Mutter eines Schulkindes der Grundschule Groß Stöckheim einen Test auf das Coronavirus durchgeführt zu haben. Von einem Verdachtsfall will man dennoch nicht sprechen und verweist darauf, dass die Kriterien hierfür nicht erfüllt gewesen seien. Der Test sei lediglich erfolgt, um die Frau zu beruhigen.
Vergangene Woche verbreitete sich die Information, dass die Grundschule Groß Stöckheim aufgrund eines Corona-Verdachtsfalles geschlossen sei. Dies stellte sich jedoch als Falschmeldung heraus. In Kommentaren auf Facebook gab es später unterschiedliche Darstellungen zur Sachlage, die allesamt vermuten ließen, dass es zumindest ein Vorkommnis im Zusammenhang mit dem Coronavirus an der Grundschule Groß Stöckheim gegeben haben muss. Dies bekräftigten auch weitere, unter anderem sehr glaubhafte Informationen, die nach unserer ersten Berichterstattung zum Thema an uns herangetragen wurden.
Die ganze Wahrheit bleibt verborgen
Doch der ganzen Wahrheit auf die Spur zu kommen, erweist sich bis heute als schwierig. Der Schulleiter wollte sich nicht äußern und verwies an die übergeordneten Stellen. Unsere Anfragen beim für das Gesundheitsamt zuständigen Landkreis Wolfenbüttel sowie der Landesschulbehörde wurden knapp und unvollständig beantwortet. Mehrfach betonte der Landkreis Wolfenbüttel: "Dem Gesundheitsamt sind keine Corona-Verdachtsfälle an der Grundschule Groß Stöckheim bekannt".
Erst auf abermalige Anfrage und dem Hinweis, dass uns glaubhafte Aussagen darüber vorliegen, dass es im Zusammenhang mit der Grundschule Groß Stöckheim sehr wohl einen Test auf eine Corona-Infektion gegeben haben soll, bestätigt man einen solchen Test.
Die getestete Person war und ist kein Verdachtsfall. Hier wurde, abweichend vom üblichen Verfahren, eine auf die betroffene Person bezogene Einzelfallentscheidung getroffen.
Trotz angespannter Lage auf allen Seiten bitte man um Verständnis: "Getestet werden grundsätzlich nur begründete Verdachtsfälle. Wir müssen unsere Ressourcen sinnvoll einsetzen. Bürgerinnen und Bürger möchten wir zudem dazu aufrufen vernünftig mit Mitarbeitenden des Gesundheitswesens umzugehen, um Ressourcen und Personal für die Menschen vorhalten zu können, die diese wirklich benötigen."
Was nun also genau vorgefallen ist, ob der Schulleiter die Schulkinder vom Unterricht freigestellt hat und es somit doch irgendwie einen Unterrichtsausfall gegeben hat, bleibt weiterhin so lange unklar, bis die Behörden anfangen ihr Schweigen zu brechen.
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