Wolfenbüttel. Schulleitungen der Grundschulen in Niedersachsen fordern von Kultusministerin Frauke Heiligenstadt Verbesserungen für eine Qualitätsentwicklung an den niedersächsischen Grundschulen. In einer Erklärung fordern die niedersächsischen Schulleiter unter anderem eine bessere Besoldung und zusätzliche Mittel für eine qualitative Umsetzung von Inklusion und Ganztagsschule.
Auf der alljährlichen Loccumer Konferenz, an der immer wieder auch Schulleiter aus Wolfenbüttel teilnehmen, werden die Anliegen der Grundschulleitungen aus dem ganzen Land Niedersachsen kommuniziert und zusammengetragen. Die Probleme der einzelnen Grundschulleitungen, die auf der diesjährigen Konferenz im September geäußert wurden, sind nun gebündelt als „Loccumer Erklärung der Schulleitungen zur Qualitätsentwicklung in den niedersächsischen Grundschulen“ an Kultusministerin Frauke Heiligenstadt übergeben worden. In der Erklärung werden die Bedingungen genannt, die aus Sicht der Schulleitungen für die Entwicklung von Schulqualität zwingend erfüllt werden müssen. Mit dieser Übergabe und dem anschließenden persönlichen Gespräch wurde, so teilte es die Stadt Wolfenbüttel in einer Pressemitteilung mit, der Beginn eines besonderen Dialoges initiiert. Entsprechend des diesjährigen Konferenzthemas „Wege zu einer menschenfreundlichen Schulkultur“ soll mit diesem Dialog eine menschenfreundliche und wertschätzende Kommunikation zwischen Grundschulleitungen und dem Ministerium eröffnet werden.
Schulleiter fordern bessere Besoldung
Die Loccumer Erklärung bemängelt unter anderem die Besoldung der Schulleitungen, die nach Ansicht der niedersächsischen Grundschulleiter "weder ihrer Verantwortung noch der Arbeitsbelastung gerecht" werde. "Wir fordern eine angemessene Besoldung für jede Schulleiterstelle. Das heißt: Die Schulleitung muss mindestens mit A14 und die stellvertretende Schulleitung mit A13 besoldet werden", heißt es in der Erklärung. Außerdem wird der bisher notwendige Aufwand der Schulleitungen für kaufmännische Verwaltungstätigkeiten kritisiert: "Für die kaufmännischen Verwaltungstätigkeiten sind wir nicht ausgebildet. Der dafür notwendige Aufwand geht zu Lasten der Schulqualität und unserer Gesundheit. Wir fordern die Entlastung von kaufmännischen Verwaltungstätigkeiten durch verlässliche Verwaltungskräfte."
Inklusion und Ganztagsschule werden befürwortet
Die Grundschulleiter halten zudem ausdrücklich fest: "Wir befürworten die Inklusion." Damit dieses Ziel erfolgreich erreicht werden könne, bräuchten die Grundschulen allerdings deutlich mehr Unterstützung. In der Loccumer Erklärung werden deshalb feste multiprofessionelle Teams gefordert, was bedeuten soll, dass eine Lehrkraft mit einer Förderschulkraft oder einer anderen qualifizierten Fachkraft durchgehend anwesend ist. Auch die Ganztagsschule wird von den Schulleitungen als gesellschaftlich notwendig betrachtet. Wichtig in der Arbeit der Ganztagsschule sei allerdings Kontinuität und Qualität. Deshalb fordern die Schulleitungen eine Aufstockung der finanziellen Ausstattung, sodass neben den Lehrkräften qualifizierte Fachkräfte eingesetzt werden könnten, die eine entsprechend gute Vergütung erhalten.
Mehr Förderunterricht
Auch der Förderunterricht soll nach Ansicht der Grundschulleitungen erhöht werden. "Wir fordern die deutliche Erhöhung des Gesamtumfangs der Förderunterrichtsstunden. Das heißt: Es muss deutlich mehr Förderunterricht für Kinder mit nichtdeutscher Herkunftssprache bereitgestellt werden. Die Förderung für deutschsprachige Kinder darf nicht reduziert werden", heißt es in der Erklärung.
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