GRÜNE: Folgen der geplanten Elbvertiefung weiterhin unklar




Der Fraktionsvorsitzende der Landtagsgrünen Stefan Wenzel hat darauf hingewiesen, dass die Folgen einer vom Bundesland Hamburg geforderten erneuten Vertiefung der Elbe trotz des jahrelangen Verfahrens immer noch unklar seien.

Der Vorsitzende des Umweltausschusses des Landtags erhofft sich jetzt neue Erkenntnisse von einer Expertenanhörung, die in der heutigen (Montag) Sitzung beschlossen wurde. “Die Landesregierung konnte nicht schlüssig darlegen, mit welchen Schäden die Obstbauern im Alten Land rechnen müssen, wenn sich die Salzwassergrenze durch eine weitere Elbvertiefung flussaufwärts verschiebt und dadurch das Wasser der Nebenflüsse nicht mehr zur Bewässerung genutzt werden kann”, sagte der Grünen-Politiker nach der Sitzung. Auch über die Höhe einer Schutzauflage für die Deiche gebe es keine schlüssigen Auskünfte.

Die Grünen lehnen eine weitere Elbvertiefung ab. “Mit dem Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven geht im nächsten Jahr ein Tiefwasserhafen in Betrieb, der von den größten Schiffen der Welt angefahren kann. Deshalb brauchen wir die ökologisch unverantwortliche, wirtschaftlich fragwürdige und zudem für die Steuerzahler mit bis zu 600 Millionen Euro extrem teure Vertiefung der Elbe nicht” sagte Wenzel.

Ein jetzt bekannt gewordenes Gutachten, in dem eine Verschiebung der Brackwassergrenze um bis zu 14 Kilometer flussaufwärts für möglich gehalten wird, zeige erneut, wie unkalkulierbar die Folgen der neunten Elbvertiefung seien. Die jetzt auf Antrag der Grünen beschlossene schriftliche Expertenanhörung soll klären, in welchem Umfang Schäden bei der Wasserversorgung und an den Deichen zu erwarten sind und wie hoch die tatsächlichen Kosten für den Steuerzahler sind.


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