Wolfenbüttel. Um Punkt 20.15 Uhr ging die einzig wahre Wolfenbütteler late-night-show am Freitag auf Sendung. Zum 22. Mal präsentierten Martin Tschupke und Carsten Schrader die Talk-Show, in der die Lessingstadt, samt Bewohner, auf die Schippe genommen wird.
Mit Musik, aber ohne Tanz und Talk-Gast ging es in der Lindenhalle in die vorletzte late-night-show des Jahres. Tschupke und Schrader liefen zu Hochtouren auf und verteilten wieder einmal kleine Hiebe an die Stadt und ihre Bürger - alles mit einem Augenzwinkern, versteht sich. Und weil es die beiden auch in der 22. Ausgabe geschafft hatten, aktuelle Themen humorvoll zu verpacken, lachte an diesem Abend nicht nur das Publikum. Auch für die beiden Protagonisten gab es hier und da kein Halten mehr. Humor ist eben, wenn man auch über sich selber lacht.
Wahlschelte für Wolfenbüttel
Es war die Sendung nach der Wahl und so herrschte viel Redebedarf bei den beiden Talkern. Erstaunt, ja gar entsetzt, zeigten sich Tschupke und Schrader über das Ergebnis, mit der sich eine Partei in den Wolfenbütteler Rat wählte. „Ich laufe nicht gern durch 'ne Stadt, die sich so verwählt. Ich steh auf Kunst und Kultur, mag es gern bunt, Euch mag ich auch, so furchtbar gern. Wählt nicht AfD“, sang Tschupke eingangs in echter Sinatra-Manier. Noch mehr Musik gab es von der Berliner Band „Tipps für Wilhelm“, die mit handgemachten Liedern für wippende Füße beim Publikum und Luft-Schlagzeug-Einlagen bei Tschupke sorgten.
Das Publikum hat entschieden: Der Feldhamster wurde zum Liebling des Quartals gewählt. Foto: Anke Donner
Ein Nager wird zum Liebling des Quartals
Zum Runnig Gag des Abends mutierte die Feldhamster-Suche der Grünen vor einigen Wochen. Mit der Aktion, die die Partei am Södeweg durchführte, lieferte sie eine Steilvorlage für die beiden Plaudertaschen. Grüne-Ratsherr Stefan Brix, der im Publikum saß, nahm es mit Humor und steckte sich auch gleich noch ein Souvenir des Abends ein. „Wenn sie es wieder haben wollen, können sie es ja freikaufen“, verrät er nach der Show.Weiter füllten an diesem Abend die allseits beliebte Presseschau und das Zuschauerspiel „Wahrheit oder Pflicht“ das Programm. Herausgefordert wurden zwei Zuschauer - Nele und Gerrit. Auch Tschupke und Schrader stellten sich den Fragen und Aufgaben. Und so landete ein Carsten Schrader gackernd und eierlegend auf dem Talk-Tisch und Martin Tschupke kopfüber vor den Zuschauerstühlen. Nicht fehlen durfte an diesem Abend die Wahl zum Liebling des Quartals. Zur Auswahl standen eine Alt-Wolfenbüttelerin, die sich um Flora und Faune der Stadt sorgt, die Mutter der Nationen (und es war nicht Angela Merkel) und ein pelziger Genosse aus dem Södeweg. Gewonnen hat hier mit klarem Vorsprung der kleine Nager - der Feldhamster.Niemand weiß, was in dem Kaffee war, den Schrader und Tschupke an diesem Abend samt Kaffeemaschine verschenkten. Jedoch drehten die Gastgeber in der zweiten Halbzeit der Show noch einmal so richtig auf und bescherten dem Publikum etliche Lachtränen. Den Tränen nahe war Carsten Scharder übrigens auch, als er von seinen Camping-Erfahrungen erzählte. Gemeinsam mit seinem Kumpanen Tschupke verbrachte er einige Tage im Wohnmobil auf dem Campingplatz Okeraue. Nie wieder lautete das Fazit der beiden.
Begeistert: Carsten Schrader hatte den Play-Kopf an der Kaffeemaschine gefunden. Foto: Anke Donner
Sie kommen wieder!
Am Ende der Show wurde auch aufgelöst, was es mit den aufblasbaren Kronen auf sich hatte, die jeder Zuschauer am Eingang verpasst bekam. Die besten Zuschauer, die Könige des Abends sozusagen, wurden somit gekürt. Als Dankeschön gab es eine runde Gruppenkuscheln mit dem Publikum. Dann verabschiedeten sich Martin Tschupke und Carsten Schrader - aber nicht für lange. Die nächste Sendung haben sie schon angedroht. Pünktlich zu Weihnachten, am 9. Dezember, wollen sie mit ihrer 23. Show auf Sendung gehen und für humorvolle Stunden sorgen. Ob es auch besinnlich wird? Wir werden sehen. Vielleicht gibt es nach Hot Dogs und Hackbraten-Rezepten mal eine runde Zimtsterne für alle…
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