Gut besucht: Mahnwache zum Asse2-Begleitprozess


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Wolfenbüttel. Trotz eisiger Kälte trafen sich zirka 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur monatlichen Mahnwache. Im Mittelpunkt der Mahnwache standen die derzeitigen Auseinandersetzungen der Asse2-Begleitgruppe mit dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS).

Heiko Judith machte deutlich, dass der Begleitprozess zur Rückholung des Atommülls aus der Asse derzeit ins Stocken gerate. Neben fachlich unterschiedlichen Einschätzungen, ob die geplanten Drainagevorkehrungen auf der 750-m-Sohle ein Volllaufen der dort liegenden Atommüll-Kammern mit Lauge verhindern könne, gebe es erhebliche Verstimmungen, da das Bundesumweltministerium und das BfS den wissenschaftlichen Beratern der Ass2 -Begleitgruppe wichtige Unterlagen zur Beurteilung von Standorten für ein Zwischenlager vorenthalte. Als Gründe für diese Weigerung wurden angeführt, dass man die Bevölkerung nicht beunruhigen wolle, bevor nicht klar sei, wo der Atommüll aus der Asse endgelagert werden könne. Die Bevölkerung jedoch, so die Meinung der Vertreter der Bürgerinitiativen, habe ein legitimes Interesse an einem wissenschaftlichen Eignungsvergleich von assennahen und assefernen Standorten, der nicht unnötig verzögert werden dürfe.

Eng mit den Problemen der Asse ist auch die Situation im benachbarten Schacht Konrad, dem einzigen genehmigten Endlager, zu sehen. Walter Traube berichtete dass vorgesehen sei, die doppelte Menge an niedrig- und mittelradiokativen Müll (bisher 300.000 m3, jetzt 600.000 m3) einzulagern, was der bisherigen Genehmigungsbasis vollkommen widerspreche. Dabei ge­höre schon die bisherige Genehmigung auf den Prüfstand, da sie nicht den neuesten Erkennt­nissen entspräche. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Mahnwache waren sich einig, dass bei Schacht Konrad nicht die gleichen Fehler gemacht werden dürften wie bei Asse 2.

Volker Fritz berichtete über den aktuellen Stand der Fracking-Gesetzgebung, die jetzt offensichtlich auf Druck der Industrie Ausnahmen vom Verbot enthält. So soll danach die kommerzielle Förderung ermöglicht werden, wenn eine "Expertenkommission", die zur Hälfte mit Befürwortern des Fracking besetzt sei, das Fracking in der jeweiligen geologischen Formation mehrheitlich als grundsätzlich unbedenklich einstuft. Dabei seien die schädlichen Auswirkungen des Frackings aus den USA hinlänglich bekannt.


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