Wolfenbüttel/Hannover. Rund 5.000 Schüler aus ganz Niedersachsen wollen am heutigen Vormittag in Hannover auf die Straße gehen. Sie wollen gegen den Klassenfahrten-Boykott demonstrieren. Auch zwei Wolfenbütteler Gymnasien, das Gymnasium im Schloss und das Theodor-Heuss-Gymnasium, beteiligen sich an der Demo. Nur die Große Schule bleibt zuhause.
Vor knapp einem Jahr gaben die Wolfenbütteler Gymnasien bekannt, dass man im Jahr 2014 keine Klassenfahrten mehr durchführen werde (WolfenbüttelHeute.de berichtete). Grund für die Entscheidung war der Beschluss der Landesregierung, die wöchentliche Unterrichtsverpflichtung um eine Stunde, auf 24,5 Stunden, zu erhöhen und die zugesagte Altersermäßigung ab 55 bzw. 60 Jahre zurückzunehmen.
Schulsprecher der Großen Schule Simon Gaede. Foto: Anke Donner)
Damals zeigten sich die Schüler der Wolfenbütteler Gymnasien solidarisch und unterstützten die Entscheidung der Lehrerschaft. Heute gehen sie auf die Straße und protestieren gegen den Klassenfahrten-Boykott. Schüler des Gymnasiums im Schloss und des Theodor-Heuss-Gymnasiums fahren mit mehreren hundert Teilnehmern nach Hannover. Nur die Schüler der Großen Schule werden heute die Schulbank drücken. Sie nehmen nicht an der Demo. Warum, erklärt Schulsprecher Simon Gaede.
„Es war irgendwie nicht klar definiert, gegen was nun eigentlich demonstriert werden soll. Wir sehen es als skeptisch an, dass sich die Demo ursprünglich gegen die Lehrer richtete. Das wollten wir nicht unterstützen. Wenn wir gegen etwas sind, dann gegen die Entscheidung der Landesregierung. Nicht gegen die Entscheidung unserer Lehrer. Und solange sich eine Demonstration nicht direkt gegen die Entscheidung der Landesregierung und für die Lehrer richtet, können wir sie auch nicht unterstützen“, so Simon Gaede.
Für die Schüler der Großen Schule ist also klar: Die Entscheidung des Landes Niedersachsen, die erst zum Boykott der Lehrer geführt hat, finden sie nach wie vor nicht korrekt. Sich aber deshalb gegen ihre Lehrer zu stellen, halten sie für falsch.
„Unsere Schüler haben mir mitgeteilt, dass sie sich gegen die Demonstration entschieden haben, weil sie nicht wussten, welche Stoßrichtung sie einnehmen wird. Und sie wollten sich auf keinen Fall gegen ihre Lehrer stellen“, bestätigt Schulleiter Hartmut Frenk. „Es herrscht immer ein enger Austausch zwischen Schülern, Lehrern und Eltern. Das führte dazu, dass hier an der Schule ein großes Verständnis für die Entscheidung der Lehrer herrscht. Nun müssen wir sehen, wie wir im nächsten Schuljahr verfahren. Dazu werden wir zeitnah ein Pressegespräch mit allen Details für das Schuljahr geben“, verspricht Frenk abschließend.
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