Montag besuchte die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Prof. Dr. Johanna Wanke, den Wolfenbütteler Ortsteil Halchter. Anlass des Besuchs war eine Einladung des Landtagsabgeordneten Frank Oesterhelweg, um an konkreten Beispielen im Ort die Auswirkungen der Neufassung des Niedersächsischen Denkmalgesetzes zu erörtern. Neben Oesterhelweg gehörten Ortsbürgermeister Klaus Stützer, Ratsabgeordneter Gerhard Kanter, Claus-Hagen Wätjen und die Herren von Münchhausen und Klenke als Vertreter des Grundbesitzerverbandes zu der Gesprächsrunde.
Nach einer Besichtigung des Rittergutes und einem Spaziergang durch das „Denkmalquartier“ von Halchter, folgte eine intensive und konstruktive Debatte über das neue Gesetz. Dabei machte Ministerin Wanka deutlich, dass ihr der Erhalt von schutzwürdiger Bausubstanz Herzensangelegenheit sei und sie das überdies als ein Baustein für Nachhaltigkeit sehe. Einigkeit herrschte in der Runde aber auch darüber, dass eine entsprechende Erhaltung nur im Kompromiss zwischen wirtschaftlicher Nutzung und Schutzauflagen möglich sei. Gerade in diesem Punkt seien die Eigentümerrechte im neuen Gesetz entscheidend gestärkt worden betonte die Ministerin.
Ebenfalls lebhaft diskutiert wurde der Wunsch, das Handeln der örtlichen Denkmalpfleger einheitlicher und damit berechenbarer zu gestalten. Hier entstünde aufgrund des großen Ermessensspielraums mitunter der Eindruck willkürlichen Handelns.
Nach gut 90 Minuten endete der Besuch der Ministerin in Halchter, den wohl besonders der Halchteraner Pandelis Avramidis nicht so schnell vergessen wird. Dem persönlichen Lob von Frau Dr. Wanka für den Einsatz seiner Familie bei der Restaurierung eines baufälligen Resthofes erwiderte er keck: „Einer muss es ja machen.“