Am Freitagabend erhielten 162 Meister, die ihre Prüfung im Jahr 2012 vor der Handwerkskammer in Braunschweig abgelegt haben, in der Braunschweiger Stadthalle ihre Urkunden. Die größte Gruppe bildeten die Dachdecker mit 55 neuen Meistern, gefolgt von den Kraftfahrzeugtechnikern mit 45 und den Steinmetzen mit 19 neuen Meistern. 19 der neuen Meister sind Frauen, die meisten davon Friseurinnen.
Kammerpräsident Hans-Georg Sander gratulierte den neuen Meistern und nutzte den Anlass, um auf die Bedeutung der beruflichen Bildung hinzuweisen. Mit Blick auf den drohenden Fachkräftemangel stellte er fest, dass die berufliche Bildung noch stärker als gleichwertige Alternative zur allgemeinen Bildung wahrgenommen werden müsse. "Der Mensch fängt nicht erst beim Akademiker an", sagte Sander. Die berufliche Bildung sei alles andere als eine Sackgasse, sondern sie halte alle Optionen offen, auch das Studium. Sander wies die Meisterinnen und Meister außerdem auf die guten Chancen hin, die sich in den nächsten Jahren zur Übernahme eines Handwerksbetriebs bieten würden. "41 Prozent unserer Meisterbetriebe suchen in den nächsten fünf bis zehn Jahren einen Nachfolger – das betrifft rund 2.000 Betriebe in unserer Region", so Sander. Die Handwerkskammer biete eine spezielle Beratung zur Betriebsnachfolge an, um Nachfolgern und Übergebern die Betriebsübergabe zu erleichtern.
In der Festrede betonte der Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Braunschweig, Dr. Wolf-Michael Schmid, die notwendige gemeinsame Stärkung der Standortfaktoren für eine positive regionale Wirtschaftsentwicklung und spannte hier einen Bogen von der Verkehrsinfrastruktur bis zu Bildungsangeboten. Der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade dankte der Festredner für eine ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der IHK auf unterschiedlichen Ebenen und bezeichnete diese als ein kleines, aber sehr positives Beispiel einer gemeinsamen Stärkung der Standortfaktoren.
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