Niedersachsens Kultusministerin Frauke Heiligenstadt hat die Zielsetzungen ihrer künftigen Arbeit vorgestellt. Der Schwerpunkt der neuen Niedersächsischen Landesregierung liegt in der Verbesserung der Bildungsqualität und der Herstellung von Chancengleichheit im Land, so die Ministerin: „Wir wollen die beste Bildung für unsere Schülerinnen und Schüler. Deswegen hat die Bildungspolitik auch oberste Priorität." Regionalen Bildungsnetzwerken misst Heiligenstadt dabei eine große Bedeutung bei: „Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels müssen die Bildungspotentiale aller Kinder und Jugendliche optimal entfaltet und in der Region ein qualitativ hochwertiges Bildungsangebot vorgehalten werden."
Ein zentraler Politikbereich in den kommenden fünf Jahren wird u.a. die frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung in den inzwischen rund 5000 Einrichtungen in Niedersachsen für Kinder im Alter bis zu 14 Jahren umfassen. Heiligenstadt kündigte an, das mehr als 20 Jahre alte Gesetz über Tageseinrichtungen für Kinder (KiTaG) grundlegend novellieren zu wollen. „Das neue Gesetz soll bis zum Kindergartenjahr 2015/2016 in Kraft treten und wird ein echtes Kinderförderungsgesetz - modern und den heutigen Realitäten entsprechend!"
Die gemeinsame Tagesbetreuung von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Behinderung soll - wie bereits in den niedersächsischen Krippen - auch in Horten geschaffen werden. Demnächst werde das Kultusministerium Gespräche mit dem niedersächsischen Sozialministerium über entsprechende Vereinbarungen aufnehmen, so Heiligenstadt. Für den Ausbau der Ganztagsschulen wird ein Prioritäten- und Stufenplan erarbeitet.
Für die Umsetzung der inklusiven Schule plant das Ressort, ein Aktionsprogramm vorzulegen, darin werden z.B. Maßnahmen für die Entwicklung der Lehrerfort- und Lehrerweiterbildung erarbeitet. „Aus meiner Sicht ist es wichtig, den Prozess zu steuern und konkrete Schritte zur inklusiven Bildung festzulegen", sagte die Ministerin.
Die Landesregierung sieht die allgemeine und berufliche Bildung als gleichwertig an. Um das Recht auf Ausbildung zu gewährleisten, wird sie den Einstieg in anerkannte Berufsausbildungen unterstützen, die Qualität der beruflichen Bildung weiter entwickeln und eine möglichst wohnortnahe berufliche Grundbildung erhalten. Auch die Berufsbildenden Schulen sollen künftig zu inklusiven Schulen ausgebaut werden.
Frauke Heiligenstadt kündigte an, ihre Bildungs- und Schulpolitik im Dialog mit den Menschen vor Ort und allen Akteuren zu erörtern, um mit ihnen gemeinsam passende Lösungen zu finden und damit Akzeptanz zu schaffen. Das Kultusministerium wird dazu ergebnisoffene Dialoge führen. Den Auftakt bildet das Thema: „Weniger Schulstress und G8/G9 an den Gymnasien" nach den Abiturprüfungen Anfang Juni. Weitere Dialog-Foren werden sich mit den Themen Frühkindliche Bildung, Inklusion und Berufliche Bildung befassen.
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