Braunschweig. Bei einer Kreisdelegiertenversammlung im "Gliesmaroder Turm" wurde Heinrich Hofmann für seine 60-jährige Mitgliedschaft im Bund der Vertriebenen mit einer Urkunde und Ehrennadel geehrt. Der nachfolgende Bericht wird hierbei ungekürzt und unkommentiert von der RegionalWolfenbüttel.de wiedergegeben.
„Wer ist Farmer (Landwirt), dann schneller daheim.“ Heinrich Hoffmann für 60 Jahre BdV Mitglied geehrt.
Remlingen, Sickte, Wolfenbüttel.Vier Delegierte und ein Ehrengast aus dem Landkreis Wolfenbüttel, alle langjährige Mitglieder des Bundes der Vertriebenen (BdV) fuhren zur Kreisdelegiertenversammlung in die Gaststätte „Gliesmaroder Turm“ in Braunschweig.
Die Wolfenbütteler Vertreter wirkten beim Ablauf mit, so wurde Georg Hattwig (Wolfenbüttel) in die Mandatsprüfungskommission gewählt und Dieter Lorenz (Sickte) gab den Kassenprüfungsbericht. Kreisvorsitzender Fritz Folger begrüßte die Delegierten und besonders Klaus Diekmann, stellvertretender BdV Landesvorsitzender. Neben den Regularien waren die Ehrungen im Mittelpunkt. Für die Wolfenbütteler stand Heinrich Hoffmann aus Groß Biewende bei Remlingen im Mittelpunkt. Für 60 Jahre Mitglied gab es Urkunde und Ehrennadel. Auf die Frage, wie kommt ein Landwirtssohn aus Konradswaldau, Kreis Landeshut, in Schlesien, in das Wolfenbütteler Land? Aus der Wehrmacht 1945 in Weiden entlassen, bestimmten die Amerikaner: „Wer ist Farmer (gemeint Landwirt) und kommt nicht aus den deutschen Ostprovinzen“. Das traf für Hoffmann nicht zu. Ein Kamerad half: Nimm meine Anschrift, ich komme aus Thüringen. Das war dann zunächst der Aufenthalt. Nachforschungen ergaben, dass seine Eltern auf dem Gut in Groß Biewende waren. So kam Heinrich Hoffmann nach Groß Biewende im Landkreis Wolfenbüttel, wurde Landwirt, gründete seine Familie, hat fünf Kinder und zwölf Enkel und hofft, mit seiner Frau die diamantene Hochzeit zu erreichen.
1954 trat er dem BdV bei und übernahm auch Führungsaufgaben in der Ortsgruppe Groß Biewende, war Vorsitzender , und besucht, mit 88 Jahren, auch heute noch die Versammlungen in Wolfenbüttel. Auch aus anderen Bereichen gab es Ehrungen. Die Delegiertenversammlung gratulierte den Geehrten mit großem Beifall.
In seiner Festansprache, 70 Jahre nach 1945, wies Kreisvorsitzender Fritz Folger auf die Bedeutung der Heimat für jeden Menschen hin. Beschrieb Flucht und Vertreibung von 10 Millionen Einwohnern aus den deutschen Ostgebieten. Stellte Staatsallmacht am Beispiel der Krim in den Raum. Und meinte, dass der 8. Mai 1945 kein „Tag der Befreiung“ sondern die „Kapitulation der deutschen Wehrmacht“ war. Auf die Bedeutung Europas eingehend bemerkte der Kreisvorsitzende: „Schon in der Charta der Vertriebenen vom 7. September 1950 haben man gesagt: „Wir werden jedes Beginnen mit allen Kräften unterstützen das auf die Schaffung eines geeinten Europas gerichtet ist,“ und das gilt bis heute. Folger empfahl bei Zukunftsdiskussionen gewesenes zu beachten denn. „Der Blick auf Gegenwart und Zukunft muss getrübt bleiben, wenn das Wissen um die Vergangenheit fehlt.“
Bei der Heimreise stellte Georg Hattwig, Vorsitzender des BdV Ortsverbandes Wolfenbüttel fest: „Mit Klaus-Otto Gerstädt (12), Brunhilde Schollecke (25) Dieter Lorenz (46) und Heinrich, Hoffmann (60) haben wir 184 Mitgliedsjahre vertreten. Hattwig ludt zur BdV Sprechstunde ein, ,jeden Mittwoch von 9.30 bis 13.30 Uhr in der Kreisvolkshochschule Harzstraße treffen wir uns.
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