Remlingen. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) ist am Dienstag zu ihrem ersten Besuch im Atommüll-Lager Asse eingetroffen. Musikalisch empfangen ("Glückauf, die Hendricks kommt") wurde sie dabei von Bürger in der Region. Die drängen auf schnelle Entscheidungen. Sie fürchten bei einem Verbleiben der Abfälle im Bergwerk, dass etwa das Grundwasser radioaktiv verseucht werden könnte. Die Ministerin verspricht, schnell zu handeln - aber frühestens 2033…
BfS-Präsident Wolfram König erläuterte der Ministerin sowie den weiteren Besuchern aus Politik und Verwaltung den Sachstand. Foto:
Hendricks will, dass die Fässer geborgen werden - und zwar "so schnell wie möglich", aber eben auch "so sicher wie möglich". Und nach dem jetzigem Kenntnisstand könne die Rückholung nunmal erst 2033 beginnen. Es ist der erste Besuch von Barbara Hendricks in einem Atomlager - ein unangenehmer Termin. Das sieht man ihr an. Nachdenklich lauscht sie den einführenden Worten des Präsidenten des Bundesamtes für Strahlenschutz, Wolfram König. Pro Tag dringen rund 12000 Liter Wasser in die Anlage ein. Man müsse sich ständig Zeit durch Stabilisierungsmaßnahmen erkaufen. Das Salzgestein ist ständig in Bewegung und daher sei das eindringende Wasser sei das große Problem. „Das kann zu jeder Zeit zu einer Lage führen, in der das Bergwerk absäuft“, sagte König. Seit zwei Jahren laufen im Lager Asse aufwändige Probebohrungen. Doch wie es hinter den meterdicken Betonwänden der Einlagerungskammern aussieht, weiß niemand. In seinen Augen sei die Asse das Sinnbild des Scheiterns für ein passendes Endlager.
Nach der Einfahrt in das Bergwerk steht für die Ministerin noch ein Treffen mit Mitgliedern der Asse-II-Begleitgruppe auf dem Programm. Am Nachmittag ist noch ein Gespräch mit Journalisten geplant.
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