Hochwasser in Wolfenbüttel: Lage weiter angespannt

In Wolfenbüttel hat sich die Hochwasserlage verschärft. Am Montag wurden Kräfte aus den Landkreisen Helmstedt und Gifhorn zur Unterstützung angefordert.

Es wurden bereits tausende Sandsäcke als Schutzwall vor dem Wasser gelegt.
Es wurden bereits tausende Sandsäcke als Schutzwall vor dem Wasser gelegt. | Foto: Stadt Wolfenbüttel

Wolfenbüttel. Die Vorbereitungen auf ein mögliches Hochwasser in Wolfenbüttel sind abgeschlossen. Die Lage werde nun weiter beobachtet, heißt es in einer Mitteilung der Stadt am Sonntagabend. Inzwischen scheint sich die Lage aber etwas zugespitzt zu haben. Der Rosenwall steht bereits unter Wasser.



Aktualisiert, 16.10 Uhr:
Am Nachmittag gab die Stadtverwaltung ein neues Hochwasser-Update heraus. Darin heißt es, dass die Hochwasserlage noch einige Tage anhalten werde. Das Wasser ist weiter gestiegen. Während der täglichen Lagebesprechung des Hochwasser-Krisenstabes am heutigen Montag wurden gegen 12 Uhr erste Einflutungen in den Rosenwall gemeldet. Innerhalb kürzester Zeit stieg das Wasser an, der Krisenstab leitete sofort die nötigen Maßnahmen ein, die errichteten Dämme zu erhöhen und zu verstärken, neue Sandsackbarrieren zu errichten, durch das Abdichten von Gullys hochdrückendes Wasser zurückzuhalten und übergetretenes Wasser abzupumpen.


„Ob es uns gelingen wird, das Wasser wieder zurückzudrängen, wird sich in den nächsten Stunden zeigen“, sagt Bürgermeister Ivica Lukanic. Am Rosenwall wurden dafür zur Unterstützung auch Hochleistungspumpen des THW angefordert. Der Leiter des Krisenstabes der Stadt ist mit Blick auf die weiteren Prognosen besorgt. Nicht nur der steigende Pegel der Oker, auch der anhaltende Regen und die Meldungen von den Talsperren bereiten ihm Sorgen. „Wir müssen uns darauf einstellen, dass wir nicht alle Schutzmaßnahmen halten können“, erklärt er.

Rücksicht und Eigenvorsorge sind gefragt


Auch in der Nacht auf den ersten Weihnachtsfeiertag war die Feuerwehr schon im Dauereinsatz. Viele vollgelaufene Keller, überflutete Straßen und Zuwege oder fast überspülte Brücken – der Alarmmelder machte sich durchgehend bemerkbar. Zahlreiche Straßen mussten gesperrt werden und auch in einigen Ortsteilen sorgen Flüsse oder Grundwasser für Probleme.

Daher gilt weiterhin: Wichtig ist, dass weiterhin jeder auch für sich und seine persönliche Situation die Lage im Blick behält und sich informiert. „Achten Sie bitte auch auf andere Personen in Ihrem Umfeld, insbesondere auf Hilfsbedürftige. Bitte halten Sie Abstand von Einsatzbereichen, von Fließgewässern, von überfluteten Bereichen und von den Hochwasserbarrieren“, so Lukanic.

Aktualisiert, 25.Dezember, 13.30 Uhr:
Am Montagmittag rief die Stadtverwaltung dazu auf, abgestellte Fahrzeuge am Rosenwall zu entfernen, da der Rosenwall bereits überflutet ist. Weiter teilte die Feuerwehr mit, dass es im Stadtgebiet zu mehreren Einsätzen gekommen ist. Meist seien Keller vollgelaufen. Zudem wurden weitere Sandsäcke ausgebracht.

Die Feuerwehrbereitschaft Helmstedt ist am Nachmittag zur Unterstützung nach Wolfenbüttel ausgerückt. Dort werden die Kräfte ins Einsatzgeschehen eingebunden. Laut Feuerwehr sind über 160 Kräfte aus dem Landkreis Helmstedt in Wolfenbüttel im Einsatz. Sie unterstützen vor allem im Bereich Rosenwall, Steinhäuser Gärten, am Betriebshof Linden und am Okerufer. Auch aus dem Landkreis Gifhorn sind inzwischen Kräfte in Wolfenbüttel angekommen. Etwa 70 Einsatzkräfte sind seit dem späten Montagabend vor Ort.

Sandsäcke ausgelegt


Meldung vom 24. Dezember:
„Die Hochwasserlage im Flussgebiet der Oker ist auch an Heiligabend weiter angespannt. Dank des nachlassenden Regens steigen die Pegel zwar noch an, aber langsamer als in den vergangenen beiden Tagen. Trotzdem muss die Entwicklung weiter aufmerksam beobachtet werden“, sagt Bürgermeister Ivica Lukanic, Leiter des Hochwasser-Krisenstabes der Stadt Wolfenbüttel nach der Lagebesprechung am gestrigen Sonntag.
Die gestern festgelegten Schutzmaßnahmen im Bereich des Rosenwalls und der Steinhäuser Gärten wurden zwischen 14.30 und 22.30 Uhr umgesetzt. Über 300 Kräfte der Feuerwehr und des THW sowie rund 80 Kräfte des Tiefbauamtes waren über Stunden im Einsatz, um Sandsackbarrieren zu errichten. „Den Tag vor Heiligabend haben sich alle eingesetzten Kräfte sicherlich anders vorgestellt. Es wurden tausende Sandsäcke als Schutzwall vor dem Wasser gelegt. Daher an dieser Stelle mein herzlicher Dank für den Einsatz und das kräftezehrende Engagement aller Beteiligten. Gemeinsam sind wir stark für unsere Heimatstadt Wolfenbüttel“, unterstreicht Lukanic.

Feuerwehr im Einsatz


Ergänzend gab es zahlreiche punktuelle Einsätze im Stadtgebiet. Ebenso mussten zahlreiche Wege im Stadtgebiet und in Ortsteilen aufgrund der Hochwasserlage gesperrt werden. „Diese Absperrungen sind aus Sicherheitsgründen auch unbedingt zu beachten“, warnt der Bürgermeister. Auch Sparziergänge auf den Deichen sollen unbedingt unterlassen werden.

Der Hochwasser-Krisenstab wird auch in den nächsten Stunden und Tagen die weitere Entwicklung genau beobachten und auswerten, um weiter vor der Lage zu bleiben und frühzeitig Entscheidungen zu treffen. Sollte es erforderlich sein, wird es daher weitere Informationen im Rahmen des täglichen Hochwasser-Updates geben.

Lage im Blick behalten


„Wichtig ist daher aber, dass weiterhin jeder auch für sich und seine persönliche Situation die Lage im Blick behält und sich informiert“, wiederholt der Bürgermeister seine gestrige Aufforderung. Aktuelle Hochwasserinformationen und Wasserstandsvorhersagen können unter www.pegelonline.nlwkn.niedersachsen.de abgerufen werden. Unter www.hochwasserzentralen.de sind aktuelle Hochwasser-Warnungen aufgeführt. Die zentrale Informationsseite des Landes ist unter www.niedersachsen.de/notfallmonitor erreichbar. Die Stadtverwaltung informiert über die Maßnahmen vor Ort unterwww.wolfenbuettel.de und auf den Social-Media-Kanälen der Stadt. Die Informationen werden parallel auch an die lokalen Medien weitergegeben.


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