Hundekot und zerstörte Bäume: Stadt platzt der Kragen

Der Stadt Wolfenbüttel reicht es. Immer wieder würden Grünflächen als Hundeklos missbraucht und Bäume absichtlich beschädigt. Der Respekt vor öffentlichen Grünflächen sei offenbar nicht mehr vorhanden.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: regionalHeute.de

Wolfenbüttel. Es reicht der Stadt Wolfenbüttel: In einer Pressemitteilung zeigt sich die Verwaltung entsetzt über den Umgang mit den städtischen Grünanlagen. Bäume und Hecken würden absichtlich beschädigt und Wiesen verkämen zu Hundeklos. Das untergrabe nicht nur die Bemühungen der Stadt mehr Biodiversität im Stadtgrün zu schaffen, es koste auch tausende Euro die Schäden wieder instand zu setzen.


Bereits November vergangenen Jahres wurde in der Königsberger Straße neben der Herrichtung des Gehweges und der Parkplätze auch das gesamte Straßenbegleitgrün neu gepflanzt. Bei zwölf großen Ahornbäumen sei eine Unterbepflanzung mit immergrünen Heckenkirschen vorgenommen worden. Von denen seien nun mindestens 25 aus der Grünfläche entwendet. Die Mitarbeiterin der Abteilung Grünflächen hat zudem festgestellt, dass zahlreiche Bodendecker an vielen Stellen niedergetrampelt und somit abgebrochen worden seien. Auch Hundehinterlassenschaften blieben immer wieder liegen. Diese neuen Grünflächen müssten daher bereits nach zehn Wochen erneut saniert und überarbeitet werden. Der Schaden hier beläuft sich nach Angaben der Stadt auf rund 1500 Euro.

Im Grünzug Linden Nord sei dagegen ein Ahornbaum geringelt, das heißt, an sämtliche Leitungsbahnen am Stammfuß des Baumes bewusst durchtrennt wurden, um somit das Absterben des Baumes zu erzwingen. Dieser Schaden sei irreparabel, der Baum müsse daher in Kürze gefällt und ersetzt werden. Ein ähnlicher Fall habe sich im Fümmelser Holz ereignet. Hier sei eine Linde mechanisch beschädigt worden. Der Baum zeige tiefe Stammwunden bis in das Kernholz auf, vermutlich durch eine Axt oder ein Messer. Beide Bäume seien nun irreparabel beschädigt und müssten in Kürze gefällt und ersetzt werden. Der Schaden beziffere sich jeweils auf rund 2.000 Euro und allein für die Fällung, Neupflanzung und drei Jahre Bewässerung. Der Wert der Bäume selbst sei wesentlich höher.

Schilder werden ignoriert


Wenig pfleglich werde auch mit den neu angelegten Grünflächen vor dem Biomarkt an der Leipziger Straße umgegangen. Diese sei bereits direkt nach den Pflanzarbeiten im Herbst 2020 als Hundeklo missbraucht worden. Durch Schilder, die die pflegende Firma aufgestellt habe, wurde bereits damals auf diesen Missstand hingewiesen. Jetzt, über ein Jahr später, habe sich an dieser Situation aber nichts gebessert. Im Gegenteil habe sie sich noch verschlechtert. "Beißender Uringestand steigt einem bereits beim Vorbeigehen in die Nase, auf einigen Quadratmetern liegen 20 Hundehaufen, groß wie Kuhfladen, auch die Grünflächen an der Leopoldstraße sind betroffen. Auch im Bereich der Reichsstraße werden die wenigen Innerstädtischen Grünflächen niedergetrampelt und als Hundeklo benutzt", beschreibt die Stadt die Situation.

"Wer soll diese Grünflächen pflegen?", fragt die Stadt weiter. "Es ist für die Mitarbeiter nicht nur aus Gründen des Gesundheitsschutzes unzumutbar hier Pflegeleistungen zu erbringen. Liegengelassener Hundekot ist nicht nur eine Sauerei, sondern auch eine nicht zu unterschätzende Infektionsquelle. Diese können Ursache für verschieden Augen-, Leber-, Lungen- und Gehirnerkrankungen sein." Die Verwaltung habe sich die Förderung der Biodiversität auf die Fahne geschrieben und fühle sich verpflichtet, dem Artensterben der Insekten entgegenzutreten. "Besonders die Staudenmischpflanzung vor dem Biomarkt solle dabei aber nicht als Nahrungsquelle für Insekten dienen, sondern auch durch ihren Blütenreichtum allen Bürgern eine Freude machen", konstantiert die Pressemitteilung. Und weiter: "Die Respektlosigkeit den öffentlichen Grünflächen gegenüber nimmt jedoch stetig zu. Schade."


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