[image=5e1764b2785549ede64cca03]Der Landtagsabgeordnete Victor Perli (DIE LINKE) sieht die Forderung seiner Partei nach zwei zusätzlichen Integrierten Gesamtschulen im Landkreis Wolfenbüttel durch neueste Zahlen der Landesregierung bestätigt.
Durch eine Landtagsanfrage der LINKEN ist heute bekanntgeworden, dass die IGS Wolfenbüttel zum aktuellen Schuljahr mit rund 58 Prozent die landesweit dritthöchste Ablehnungsquote hat (WolfenbüttelHeute.de berichtete). Lediglich in Buchholz und an der Braunschweiger IGS Franzsches Feld seien im Verhältnis zu den verfügbaren Plätzen noch mehr Schülerinnen und Schüler abgewiesen worden.
„Die Nachfrage im Kreis ist so hoch, dass der Elternwille nur mit zwei weiteren Gesamtschulen erfüllt werden kann. Auch bei einer zweiten IGS hätte es noch mehr als 50 Ablehnungen gegeben. Das ist ein klarer Auftrag an die Kreispolitik", sagte Perli. Nach der Elternbefragung zu den möglichen Standorten Remlingen und Wolfenbüttel, sollte auch die Notwendigkeit einer dritten IGS erörtert werden.
Die Nachfrage nach IGS-Plätzen werde sich noch erhöhen, wenn sich durch einen Standort außerhalb der Kreisstadt die Fahrzeiten für Schüler aus entfernteren Gemeinden deutlich reduzieren würden. „Als Standorte für eine dritte IGS kommen neben Remlingen und Wolfenbüttel deshalb auch Sickte und Schladen in Frage", so Perli.
Zudem müssten die Schulträger mehr Entscheidungskompetenzen bei der Errichtung erhalten. So sollten die Kommunen die Möglichkeit bekommen, eine IGS mit vier und weniger Klassenzügen einzurichten, um Schulangebot und -standorte im ländlichen Raum zu sichern. „Das Ziel muss sein, dass jeder Wunsch auf einen IGS-Platz erfüllt wird“, sagte Perli abschließend.
KA - Gesamtschulanmeldungen 2011 - Anlage zur Antwort der Landesregierung
KA - Gesamtschulanmeldungen 2011 - Anfrage Christa Reichwaldt
KA - Gesamtschulanmeldungen 2011 - Antwort der Landesregierung
WolfenbüttelHeute.de veröffentlicht die "Kleine Anfrage" und die Antwort der Landesregierung - wie immer - ungekürzt und unkommentiert:
Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung
Wortlaut der Kleinen Anfrage der Abgeordneten Christa Reichwaldt (LINKE), eingegangen am 21.06.2011
Anmeldezahlen an Integrierten Gesamtschulen
Das Interesse an Integrierten Gesamtschulen (IGS) ist in Niedersachsen weiterhin hoch. Nach Aufhebung des Gründungsverbots hat sich die Anzahl der IGSn etwa verdoppelt. Dennoch melden zahlreiche IGSn, dass die Nachfrage nach Gesamtschulplätzen die vorhandene Anzahl um ein Vielfaches übersteigt.
Ich frage die Landesregierung:
1. Wie viele Bewerbungen auf einen Platz in einer 5. Klasse an einer Integrierten Gesamtschule gibt es für das Schuljahr 2011/2012? (Bitte aufgeschlüsselt je Schule.)
2. Wie hoch ist die Aufnahmekapazität für eine 5. Klasse an den Integrierten Gesamtschulen für das Schuljahr 2011/2012? (Bitte aufgeschlüsselt je Schule.)
3. Wie haben sich die Bewerberzahlen im Vergleich zu den Vorjahren entwickelt?
Antwort der Landesregierung:
Anmeldezahlen an Integrierten Gesamtschulen;
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Kleine Anfrage der Abgeordneten Frau Christa Reichwaldt (LINKE)
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LT-Az. II/721-995
Zum Schuljahresbeginn 2011/2012 sind 5 neue Integrierte Gesamtschulen errichtet worden, zum Schuljahresbeginn 2010/2011 waren es 16 und zum Schuljahresbeginn 2009/2010 12 neue Integrierte Gesamtschulen. Die Zahlen zeigen, dass der Bedarf an zusätzlichen Integrierten Gesamtschulen im Lande rückläufig ist. Zurzeit bestehen im Lande insgesamt 61 Integrierte Gesamtschulen.
Nach der Verordnung für die Schulorganisation können Integrierte Gesamtschulen achtzügig geführt werden. Nach wie vor machen viele Schulträger von dieser Möglichkeit keinen Gebrauch. Dies ist ein Grund dafür, warum die Aufnahmekapazitäten an den bestehenden Integrierten Gesamtschulen nicht ausreichen, um allen Anmeldungen zu entsprechen.
Dies vorausgeschickt, beantworte ich namens der Landesregierung die Fragen im Einzelnen auf der Basis der von den Schulen gemachten Angaben wie folgt:
Zu 1.:
Zum Schuljahresbeginn 2011/2012 wurden in den 5. Schuljahrgang der Integrierten Gesamtschulen insgesamt 12.091 Schülerinnen und Schüler angemeldet. Die Aufschlüsselung je Schule ergibt sich aus der beigefügten Übersicht. (s. Anlage!)
Zu 2.:
Zum Schuljahresbeginn 2011/2012 betrug die Aufnahmekapazität für den 5. Schuljahrgang an den Integrierten Gesamtschulen 8.919 Schulplätze. Die Aufschlüsselung je Schule ergibt sich aus der beigefügten Übersicht. Die Aufnahmekapazität hätte jedoch um rd. 2.200 Schulplätze höher liegen können, wenn die Schulträger von der Möglichkeit Gebrauch machen würden, die rechtlich zulässige Höchstzügigkeit der Integrierten Gesamtschule zu nutzen. (s. Anlage!)
Zu 3.:
Die vom Kultusministerium für jedes Schuljahr herausgegebene Statistik „Die niedersächsischen allgemein bildenden Schulen in Zahlen“ enthält keine Aussage über die Bewerberzahlen an den Schulen der verschiedenen Schulformen. Anlassbezogene Nachfragen des Kultusministeriums bei den Integrierten Gesamtschulen zeigen jedoch, dass in den Vorjahren wie auch in diesem Schuljahr die Bewerberzahlen bei den Integrierten Gesamtschulen höher lagen als die Aufnahmekapazitäten. Dabei stellt sich die Situation nach wie vor von Schule zu Schule und von Schulstandort zu Schulstandort sehr unterschiedlich dar. Im Vergleich zu den Vorjahren konnte die Aufnahmequote an den Integrierten Gesamtschulen jedoch schrittweise gesteigert werden. Lag sie beispielsweise zum Schuljahresbeginn 2008/2009 noch bei knapp 57 %, so lag sie zum Schuljahresbeginn 2010/2011 bereits bei rd. 70 % und liegt nun zum Schuljahresbeginn 2011/2012 bei über 73 %. Würden die Schulträger die Möglichkeit der Höchstzügigkeit der Integrierten Gesamtschulen ausschöpfen, so läge die Aufnahmequote zum Schuljahresbeginn 2011/2012 bei fast 91 %.
In Vertretung des Staatssekretärs
Jan ter Horst
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