Im Kriege fast zerstört, nun wieder da: Jakobus der Ältere kehrt zurück

Die kleine Holzfigur wurde von einer Studentin restauriert und steht jetzt wieder an ihrem alten Platz.

v.l.n.r. Martin Cachej, Henning Barnstorf, Alice Orthmann, Dipl.-Rest. Ina Birkenbeul (HAWK Hildesheim), Eva Isenberg.
v.l.n.r. Martin Cachej, Henning Barnstorf, Alice Orthmann, Dipl.-Rest. Ina Birkenbeul (HAWK Hildesheim), Eva Isenberg. | Foto: Sebastian Barnstorf

Weferlingen. Mit einem feierlichen Gottesdienst in der Kirche Weferlingen (bei Dettum im Landkreis Wolfenbüttel) ist die aus dem 15. Jahrhundert stammende Holzfigur des heiligen Jakobus am vergangenen 26. September an seinen Ursprungsort zurückgekehrt, wie aus einer Pressemitteilung der Kirche in Dettum hervor.



Am 15. März 1944 wurde die Dorfkirche durch ein wahrscheinlich amerikanisches Bombengeschwader zu weiten Teilen zerstört. Anwohner des Dorfes räumten und sicherten aus den Trümmern einige Fundstücke, darunter auch Stücke des zerstörten Holzaltars. Über Jahrzehnte schlummerte die beschädigte Holzfigur als Teil des gotischen Flügelaltars aus dem 15. Jahrhundert im Keller des Dorfchronisten Dr. Fritz Barnstorf, bis sein Sohn Dr. Henning Barnstorf sie im Zuge einer Haushaltsauflösung im Jahre 2017 wieder auffand und sich erinnerte. Bereits in der Dorfchronik zum tausendjährigen Jubiläum war von Fritz Barnstorf eine mögliche Restaurierung und Rückgabe der Figur an die Weferlinger Gemeinde erwähnt worden.


Schließich nahm sein Sohn erneut Kontakt zur Kirchengemeinde auf: Durch die Vermittlung von Eva Isenberg vom Kirchenvorstand fand sich die Studentin Alice Orthmann, die als Masterarbeit an der HAWK Hildesheim die Restaurierung der mittelalterlichen Figur schließlich durchführte. Künftig werde die überarbeitete Figur wieder an der Südwand im Kirchenraum ungefähr an der Stelle zu besuchen sein, wo sich in der alten Weferlinger Kirche der Flügelaltar befand. "In den Kriegs- und Nachkriegswirren mag es nicht verwundern, dass die Figur nicht an seinen ursprünglichen Platz zurückfand, sondern im Kellerschrank meines Vaters verblieb", erklärt Dr. Henning Barnstorf. "Umso mehr freut es mich, dass der heilige Jakobus jetzt wieder die Kirche schmückt und einer Studentin ihre Abschlussarbeit ermöglicht hat. Mein Dank gilt Frau Isenberg für ihre engagierte Vermittlung und Pastor Martin Cachej, der den so angemessen-feierlichen Rahmen in der Kirche zelebrierte."


mehr News aus Wolfenbüttel


Themen zu diesem Artikel


Kirche Krieg