In Wendessen wünscht man sich ein Carsharing-Projekt

Anlass sei das zukünftige Neubaugebiet „Leipziger Allee“. Die Leihautos sollen aber auch Anderen - zum Beispiel Touristen - zur Verfügung stehen.

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Symbolbild | Foto: pixabay

Wolfenbüttel. Im Wolfenbütteler Ortsteil Wendessen wünscht man sich ein Carsharing-Projekt für das zukünftige Neubaugebiet „Leipziger Allee“. Einen entsprechenden Beschluss hat der Ortsrat Ende August einstimmig abgegeben. Nun befassen sich die Gremien der Stadt mit der Sache. Das Thema kommt erstmals am 22. November im Ausschuss für Bau, Stadtentwicklung und Umwelt auf den Tisch. Die letzte Entscheidung fällt der Verwaltungsausschuss am 12. Dezember.



Im Zuge der Bebauung des Zuckerfabrik-Geländes an der B79 soll ein verkehrsgünstig gelegenes Wohngebiet entstehen, zu dem auch Mehrfamilienhäuser mit teils gefördertem Wohnraum gehören. Es sei zeitgemäß, Menschen den Verzicht auf einen Zweitwagen zu ermöglichen, heißt es in der Begründung des Antrags. Die Pandemie habe gezeigt, dass durch das Homeoffice viele Familien auf einen Zweitwagen verzichten könnten. Mit einem Sharing-Angebot vor Ort dürfte die Zahl jener steigen, die vom Neukauf eines solchen absehen, ist sich der Ortsrat sicher.

Keine Wendesser Insellösung


Ziel sei aber keine Wendesser Insellösung oder ein nur für das Wohngebiet gültiges Angebot, sondern eines, das allen Wendessern sowie Auswärtigen zur Verfügung stehe, heißt es im Antrag. Durch die Offenheit für alle sei der potenziell verfügbare Nutzerkreis größer, die Autos hätten durch mehr Nutzer weniger Stehzeit und rechneten sich eher. Dem Ortsrat schwebe ein Angebot vor, das zunächst drei Elektro-Autos umfasst, die zumindest zum Teil über eine eigene Photovoltaik-Anlage versorgt würden.

Jetzt sei der geeigneter Zeitpunkt, um ein Sharing-Angebot als sinnvolle Alternative zu etablieren, da der Haltepunkt für die Regionalbahn noch einige Jahre auf sich warten lassen werde (regionalHeute.de berichtete). Bis der Haltepunkt tatsächlich eingerichtet sei, dürfte sich das Angebot im Ort verfestigt haben und einige Familien dürften umgestiegen sein. Mit einer dann bestehenden Zuganbindung von Braunschweig biete das Angebot dann eine praktische Umstiegsmöglichkeit für die letzte Meile beispielsweise für Zugreisende, die einen Ausflug in die Asse planten, ihr konkretes Ziel aber mit Zug und Bus nicht erreichen könnten.

Verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten


Auch in Sachen Finanzierung hat man sich schon Gedanken gemacht: "Wünschenswert ist eine Finanzierung zu einem Teil über den Markt und zu einem weiteren Teil über den Betreiber des Mehrfamilienhauses", heißt es im Antrag. Die Stadt Wolfenbüttel werde gebeten, etwaige Finanzierungslücken für die ersten drei Jahre zu decken. Denkbar seien auch Sponsorenverträge. Die Verwaltung werde gebeten, weitere Fördertöpfe wie etwa den Zukunftsfonds Asse anzufragen.

Für den Betreiber des Mehrfamilienhauses solle ein Anreiz geschaffen werden, sich finanziell an dem Angebot zu beteiligen, indem er im Gegenzug zu einem Teil von seiner Verpflichtung entbunden werde, 1 bis 1,5 Stellplätze pro Wohneinheit zur Verfügung zu stellen. Alternativ sei es möglich, den Betreiber des Mehrfamilienhauses zu verpflichten, sich finanziell zu beteiligen. Die Entscheidung, welche Variante sinnvoll sei, werde der Verwaltung überlassen.


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