Wolfenbüttel. Die inklusive Theatergruppe der Lebenshilfe Wolfenbüttel betreibt derzeit Recherche und ist auf den Spuren Lessings unterwegs. Um den Dramen-Schreiber ein bisschen besser kennen zu lernen und zu erfahren, wie er gelebt hat, hat die Gruppe jetzt eine Stadtführung gemacht. „Unsere Stadtführerin Frau Heilmann hat sehr anschaulich erklärt, wo Lessing gelebt hat und was er in Wolfenbüttel eigentlich gemacht hat‟, erzählt Anja Wirgau-Schildener, Leiterin des Theaterprojektes.
Nun möchten sich die Lebenshilfe-Darsteller in den nächsten Wochen noch das Schloss, die Bibliothek und das Lessinghaus von innen anschauen, um die Lebensweise des Aufklärers noch besser zu verstehen. Demnächst geht es dann noch zu den Profis. Die Gruppe besucht das Staatstheater in Braunschweig. Dort wollen die Hobby-Darsteller der Lebenshilfe sich Inspirationen holen und sich einen Eindruck verschaffen, wie es aussieht, wenn Berufsschauspieler ein Theaterstück aufführen. „Um einen Blick hinter die Kulissen zu werfen, werden wir uns ebenfalls das Lessingtheater anschauen‟, kündigt Wirgau-Schildener an.
Nach den Osterferien finden die ersten gemeinsamen Proben mit Schülern des Gymnasiums im Schloss und den Darstellern der Kleinen Bühne statt. Diese Kooperationspartner wollen sich künftig regelmäßig in der Theatergruppe engagieren. Ein intensives Probenwochenende im Sommer ist ebenfalls fest geplant. „Es geht gemeinsam in die Jugendherberge nach Thale, wo wir sicherlich ein aufregendes und spannendes Wochenende verbringen werden‟, freut sich die Projektleiterin.
Zur Zeit besteht die Gruppe aus 16 Teilnehmern, die zwischen zehn und 59 Jahre alt sind. Gunnar Maibach, Fachlehrer Darstellendes Spiel am Schlossgymnasium konnte bereits zehn Schüler für das Projekt gewinnen und Harald Leonhardt von der Kleinen Bühne wird noch einige seiner Theaterkollegen mitbringen.
Der Startschuss zur inklusiven Theaterguppe fiel im vergangenen Jahr. Hajo Palm hatte mit einer Aktion an seinem Feuerzangenbowlen-Stand auf dem Weihnachtsmarkt für eine Spende von 3.000 Euro und damit für eine wichtige Starthilfe in dem Projekt gesorgt. Auch die ersten kleineren Auftritte gab es bereits. Das große Etappen-Ziel der inklusiven Theatergruppe ist es, ein Stück von Gotthold Ephraim Lessing im Rahmen des Lessingfestivals 2016 aufzuführen.
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