Integration durch Sport: WSV engagiert sich für Flüchtlinge

von Max Förster


Jugendliche Flüchtlinge beim Schwimmkurs mit den Schwimmtrainern Lennard Vogel (links) und Dirk Elwart (Mitte). Foto: WSV
Jugendliche Flüchtlinge beim Schwimmkurs mit den Schwimmtrainern Lennard Vogel (links) und Dirk Elwart (Mitte). Foto: WSV



Wolfenbüttel. Der Wolfenbütteler Schwimmverein (WSV) hat mit der Unterstützung verschiedener Institutionen im Sommer 2015 eine Arbeitsgruppe auf die Beine gestellt, die sich der Flüchtlingsthematik widmet. Bei regelmäßigen Treffen werden hier Projekte für verschiedene Flüchtlingsgruppen entwickelt. Der WSV gibt eine Übersicht über die laufenden und geplanten Projekte. 

Um eine aktive Integration zu gestalten, gründete sich im Sommer 2015 eine Arbeitsgruppe, die sich zusammen mit der Stadt Wolfenbüttel, dem Bürgerverein, dem Deutschen Roten Kreuz, der Freiwilligenagentur und der Arbeiterwohlfahrt um die Flüchtlingsbetreuung kümmert. Neben der Verteilung von Flyern suchte man zu Beginn den direkten Kontakt zu den Flüchtlingen. So besuchte man etwa das Jugendgästehaus und informierte die Neuankömmlinge im Alter von zehn bis über 40 Jahre vor Ort über den Schwimmverein und weckte bei den Menschen die Neugier auf den WSV. Die Angebote reichen von Schwimmkursen über Schwimmunterricht bis hin zu Gymnastikkursen. Hier kommen nicht nur Erwachsene und Jugendliche, sondern auch unbegleitete minderjährige Flüchtlinge auf ihre Kosten. Ziel der Projekte sei es, so der Vorsitzende des WSV Rainer Porath, "dass sie Teil unseres Vereins werden." "Über eine Mitgliedschaft kann man später natürlich auch reden. Da lässt sich sicher ein Weg finden", so der Vorsitzende. Der integrative Gedanke spiele also eine große Rolle.

Ausrüstung und Kurse


In die notwendige Schwimmausrüstung, wie etwa Bade-hosen und -anzüge, Schwimmbrillen sowie Badehandtücher, sei bereits mit Hilfe der finanziellen Unterstützung des Bürgervereins investiert worden, erklärte Rainer Porath. So konnten die Minderjährigen schon im Schwimmtraining integriert werden, erklärte Nicole Arendt, Trainerin beim WSV. Da der Andrang mittlerweile so groß sei, habe man sechs kleine Kärtchen im Jugendgästehaus verteilt, um alles besser koordinieren zu können. Jeder der ein Kärtchen hat, dürfe dann am Training teilnehmen, so die Trainerin. Für Kinder, Jugendliche und weibliche Erwachsene werde zudem Schwimmunterricht angeboten. Dank der Unterstützung der Stadt Wolfenbüttel, die das Lehrschwimmbecken am Landeshuterplatz an Samstagnachmittagen bereitstelle, könne den Menschen nicht nur das Schwimmen beigebracht, sondern auch die Integration aktiv gestaltet werden, so Rainer Porath. Drei bis vier Gruppen können an den Samstagen mit Hilfe der Ehrenamtlichen und der Schwimmmeisterin Pia-Maren Marske das Schwimmen lernen und Spaß haben. Für eine weitere Gruppe für männliche erwachsene Flüchtlinge sollen die Kapazitäten derzeit nicht ausreichen. Hier suche man nach einer weiteren Bahn.

Projekte gut angelaufen


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Von links: Horst Volke, Nicole Arendt (Trainerin WSV), Nina Justen (Finanzen WSV) und Rainer Porath (Vorsitzender WSV) mit den Vertretern des Bürgervereins Olaf Dornieden und Bernd Höfener (Vorsitzender) Foto: Max Förster



"Der Kontakt miteinander ist da", erklärte Nicole Arendt. Weder die Flüchtlinge, noch die Ehrenamtlichen des WSV hätten "Berührungsängste". Ganz im Gegenteil. Mittlerweile übernehmen Jugendliche freiwillig die Arbeit und betreuen die Neuankömmlinge und das auch außerhalb des Trainings, so die Trainerin. So wurde beispielsweise gemeinsam der Weihnachtsmarkt besucht. "Hierfür haben die Leute, die sich kümmern, meine Anerkennung", betonte Rainer Porath. Auch dem Bürgerverein, mit dem man eine tolle Regelung gefunden habe, sprach er seinen Dank aus. Ohne die Vernetzung und Abstimmung mit den einzelnen Förderern und Unterstützern hätte man die Projekte nicht durchführen können, so der Vorsitzende.

Weitere Projekte in Planung


Bei den Schwimm- und Gymnastikkursen soll es allerdings nicht bleiben. So könne man sich beispielsweise vorstellen, einen Fitnessraum für die Männer bereitzustellen, Nähkurse anzubieten, Wanderungen durchzuführen oder gar Flüchtlinge als Übungsleiter zu gewinnen. Zudem sei es geplant, Kurse rund um das Fahrrad anzubieten, damit die Flüchtlinge das richtige Verhalten im Straßenverkehr kennenlernen und in Zukunft auch eigenständig den WSV erreichen können. Hier soll zum Beispiel gezeigt werden, wie ein Fahrrad verkehrssicher gemacht wird, wie man es repariert und wie man sich im Straßenverkehr verhalten muss.


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