Internationaler Tag der Organspende: Klinikum informiert

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| Foto: Anke Donner)



Wolfenbüttel. Jedes Jahr am ersten Samstag im Juni findet der Internationale Tag der Organspende statt. Und jedes Jahr organisiert das Klinikum Wolfenbüttel einen Informationsstand, um über ein wichtiges und äußerst sensibles Thema aufzuklären. Und so standen Ursel Fricke und Sven Griebner, Transplantations-Beauftragte im Klinikum, beratend zur Seite.

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Sven Griebner und Ursel Fricke informierten über die Organspende. Foto: Anke Donner)



Das Interesse der Patienten und deren Besucher war an diesem Tag groß, kann Ursel Fricke berichten. "Die Menschen informieren sich und hören zu, wenn wir ihnen etwas über die Organspende erzählen. Das freut uns insbesondere, weil dieses Thema noch immer sehr wenig in den Köpfen der Menschen ist. Verständlicherweise, denn wer beschäftigt sich schon gerne mit dem Tod", erklärt sie.

Außerdem sei das Thema mit so vielen negativen Schlagzeilen behaftet, dass man hier unbedingt aufklären möchte. Immer wieder gab es Berichte über illegale Organvergaben, die sich über die Warteliste hinweg setzten. Das hängt der an sich guten Sache schwer nach. "Mir ist es egal, was mit mir nach meinem Tod passiert. Deshalb habe ich schon viele Jahre einen Organspendeausweis und bin dafür, dass meine Organe einem andren Menschen das Leben retten könnten. All die negativen Schlagzeilen, die man hört und liest interessieren mich dabei nicht. Mir ist es egal, welcher Arzt sich bereichert. Hauptsache ist doch, dass man einem Menschen geholfen hat", erklärt eine Besucherin am Infostand ihren Standpunkt.

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Ein kleines Dokument kann andere Leben retten. Foto: Anke Donner)



"Das Problem ist ja gar nicht die mangelnde Spendenbereitschaft. Vielmehr ist es ein Problem, dass die Menschen keinen Organspendeausweis bei sich haben und deshalb potentielle Spender oft nicht ermittelt werden können. Darum raten wir dazu, den Ausweis bei sich zu führen. Möglichst im Portemonnaie", so Ursel Fricke.

Den Ausweis kann man in beinahe allen Arztpraxen und Krankenhäusern bekommen. Auch auf der Internetseite der DOS (Deutsche Stiftung Organtransplantation) steht der Ausweis im kleinen Scheckkartenformat zum Download zur Verfügung.

Deutschlandweit warten etwa 11.000 Menschen auf ein geeignetes Spenderorgan, davon rund 8.000 auf eine Niere. Alle acht Stunden stirbt laut DOS einer dieser Menschen, weil kein passendes Organ für ihn gefunden wurde.


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