[image=5e1764dd785549ede64cd33f]Zur Jahreshauptversammlung und Pflicht-Hegeschau hatte die Jägerschaft Wolfenbüttel in die Oderwald-Halle in Börßum eingeladen. Nach der Begrüßung durch die Jagdhornbläser Schladen-Gielde unter der Leitung von Robert-Alexander Lüntzel hieß Vorsitzender Hans-Henning Vahldiek die rund 200 anwesenden Mitglieder und zahlreiche Gäste willkommen, u. a. Wolfenbüttels Landrat Jörg Röhmann, die Landtagsabgeordneten Frank Oesterhelweg und Marcus Bosse, den Bezirksvorsitzenden Ernst Henning Meinecke, die Vorsitzenden der Jägerschaften Salzgitter, Goslar, Halberstadt und Gifhorn sowie Vertreter vom Rat der Gemeinde Oderwald. Erfreut stellte Vahldiek fest, dass auch bei dieser Versammlung, wie in den vergangenen Jahren, die Beteiligung sehr positiv sei.
Nach den Grußworten des Landrates und weiterer Gäste bedankte sich Vahldiek unter anderem auch bei den fleißigen Helfern aus dem Hegering 3 (Schöppenstedt) sowie bei Hegeringleiter Wolfgang Dubielzig für den Auf- und Abbau der Trophäenwände.
In seinem Jahresbericht, der relativ kurz ausfiel, da im Vorfeld schon in allen 13 Hegeringen des Landkreises Versammlungen stattgefunden hatten, berichtete Vahldiek unter anderem, dass die Jägerschaft Wolfenbüttel zurzeit 874 Mitglieder hat. Zu den 763 vollzahlenden Jägern gesellen sich 58 Ehrenmitglieder, 38 Zweit-Mitglieder und 15 Jungjäger, die zusammen den größten anerkannten Naturschutzverband in der Region bilden.
Weiterhin teilte Vahldiek mit, dass es in den Hegeringen 1 (Wolfenbüttel), 2 (Salzdahlum), 11 (Oder Ost) und 13 (Sickte) Vorstandsneuwahlen gegeben hat. Neue Hegeringleiter sind: Hegering 1: Christian Harms, Hegering 2: Anton van Munster, Hegering 11: Tobias Schliephake, Hegering 13: Heiko Bartels.
Außerdem berichtete der Vorsitzende vom jährlich stattfindenden Seminar in Springe und über die Neuwahlen im DJV . Herr Hartwig Fischer (MdB, ehemaliger Generalsekretär der CDU Niedersachsen und passionierter Jäger) wurde zum Präsidenten bestimmt. Weiterhin berichtete Vahldiek, dass auch im Präsidium der Landesjägerschaft Niedersachsen Neuwahlen anstehen.
Des Weiteren ging er auf die Wald-Wild-Diskussion in Niedersachsen ein und verwies darauf, dass Wald und Wild untrennbar zusammengehören. Kirrungen zur Schwarzwildbejagung bleiben erlaubt, und der Mindestabschussplan für Rehwild darf ohne behördliche Genehmigung um 30 % überschritten werden. Vahldiek appellierte an die Politiker, sich nicht von so genannten Naturschützern, die als Jagdgegner auftreten, beeinflussen zu lassen und sich bei Fragen und Problemen zur Jagd an die Jägerschaften zu wenden.
Kreisjägermeister Alfred Wesche unterbreitete anschließend seinen Streckenbericht für das Jagdjahr 2011 / 2012:
Im Damwildring Oder kamen 57 Stück Damwild zur Strecke.
Die Hochwildhegegemeinschaft Hainberg, die die zwei Schalenwildarten Rot- und Muffelwild bewirtschaftet, hat beim Rotwild schon seit Jahren die vorgegebenen Abschusszahlen erfüllt (26 beantragt, 26 gestreckt). Beim Muffelwild hat man mit einer Strecke von 32 Stück die vorgegebene Anzahl von 53 nicht erzielt. Dies ist nicht auf zurückgehende Bestände zurückzuführen, sondern auf die Anwesenheit des Luchses, der das Wildverhalten grundlegend geändert hat. Große Rudel wechseln in Bereiche außerhalb der Hegegemeinschaft.
In der Hochwildhegegemeinschaft Elm, zu der neben Revieren des Landkreises Wolfenbüttel auch Reviere des Landkreises Helmstedt zählen, wurde bei einer Strecke von 46 Stück Rotwild nicht ganz die genehmigte Strecke von 62 erreicht. Beim Damwild wurden in diesem Jahr 30 Stück erlegt (100 %).
Bei der Hauptwildart in der Region, dem Rehwild, kam es zu einer Gesamtstrecke von 1.566 Stück. Davon entfielen 730 Stück auf männliches und 836 Stück auf weibliches Rehwild. Leider ist der Fallwildanteil mit 109 Stück (= 15 %) bei den Böcken und 254 Stück (= 30 %) bei den weiblichen Stücken sehr hoch, so Wesche.
Auch im vergangenen Jahr wurden im Rahmen des Schwarzwildmonitorings Blutproben von Wildschweinen beim Veterinäramt abgegeben. Die Untersuchungen auf Schweinepest waren bei allen Proben negativ. Bei 2 Proben aus dem Bereich Oder wurde aber die Aujeszkysche Krankheit festgestellt. Diese für den Menschen ungefährliche aber für Jagdhunde tödliche Gefahr muss bis auf weiteres durch Blutproben sämtlicher im Bereich des Oders erlegter Sauen beobachtet werden.
Weiter berichtete der Kreisjägermeister, dass bei Niederwild die Kaninchenstrecke im Vergleich zum Vorjahr nochmal um 60 % eingebrochen ist. Die Hasenstrecke ist im Vergleich zum Vorjahr mit 314 Stück, davon 222 Fallwild, fast gleich geblieben.
Bei Haarraubwild ist die Fuchsstrecke um ca. 20 % gefallen, was sicherlich auf die grassierende Staupe, die bei mehr als 20 Füchsen festgestellt wurde, zurückzuführen ist.
Weiterhin ist auffällig, dass in diesem Jahr erstmals mehr Waschbären als Dachse zur Strecke kamen. Der starke Anstieg der Waschbärenstrecke von 2 Stück vor 10 Jahren auf 185 Stück in 2011 / 2012 ist besorgniserregend.
Beim Federwild sind die früher häufig vorgekommenen Arten Fasan und Rebhühner leider nur noch vereinzelt vorhanden, stellte der Kreisjägermeister mit Bedauern fest.
Wesche teilte auch mit, dass die Anzahl der Wildunfälle leider gleich geblieben sei. So haben sich die bei der Polizeistation Wolfenbüttel gemeldeten Wildunfälle von 433 im Jahr 2007 auf 487 im Jahr 2011 erhöht. Positiv sei hierbei zu vermerken, dass die Unfälle mit Rehwild zurückgegangen sind. Grund hierfür sind sicherlich auch die beiden Pilotprojekte mit akustischen Reflektoren und einem Duftzaun.
Leider seien im gleichen Zuge die Unfälle mit Schwarzwild gestiegen, was auf den hohen Bestand hinweist.
Zum Ende seiner Ausführungen bedankte sich der Kreisjägermeister bei den Mitgliedern des erweiterten Vorstands der Jägerschaft Wolfenbüttel, den Ansprechpartnern in den Ämtern und Behörden, den Mitarbeitern des Veterinäramtes, der Jägerprüfungskommission für die Jungjägerausbildung sowie bei den Hubertusbläsern, die zum Schluss die Strecke verbliesen und die Versammlung mit einem Ha-La-Li beendeten.
Dann verlas Hans-Henning Vahldiek die Namen der Jäger, die 25 bzw. 40 Jahre Mitglied sind. Die Überreichung der Treuenadeln war bereits während der Hegeringversammlungen erfolgt.
Hegering 1 25 Jahre: Peter Gottwald, Norbert Meiwald; 40 Jahre: Heinz-Dieter Eßmann, Gerhard Göhmann, Erich Pischke
Hegering 2 25 Jahre: Carsten Giffhorn; 40 Jahre: Uwe Bosse, Otto Welge
Hegering 3 25 Jahre: Andreas Bunzendahl
Hegering 4 40 Jahre: Hans-Christian von Hubatius Hegering 5 25 Jahre: Dörte Wendt, Holger Meier
Hegering 6 40 Jahre: Wilfried Bennecke
Hegering 8 25 Jahre: Joh.-Friedrich von Veltheim; 40 Jahre: Erich Gerike
Hegering 9 40 Jahre: Horst Linnemann, Heinz Sonnemann
Hegering 11 25 Jahre: Thomas Klann, Achim Minschke
Hegering 12 25 Jahre: Gudrun Jaschok-Kellermeier
Hegering 13 40 Jahre: Günter Bosse, Eberhard Sell; 25 Jahre: Helmut Karwath.
Folgende Ehrungen wurden vorgenommen: Hegering 1, 50 Jahre: Wilhelm Ebrecht; Hegering 2, 60 Jahre: Walter Achilles, Rudolf Buchheister, Christian Riggert; Hegering 3, 60 Jahre: Wilhelm Meyer; Hegering 4, 60 Jahre: Heinrich Ahrens; Hegering 6, 50 Jahre: Werner Schmidt; 60 Jahre: Heinrich Lindemann; Hegering 7, 60 Jahre: Gerhard Kiene, 50 Jahre: Arno Verchow; Hegering 8, 50 Jahre: Dr. Fr. Andreas Hasselbach; 60 Jahre: Sieghardt Wagner, Wolfgang Weber-Schönian. Hegering 9, 50 Jahre: Arnold Otto; 60 Jahre: Fridrich Burgdorf; Hegering 10, 50 Jahre: Dr. Wolf-Gebhard Oppermann; Hegering 12, 60 Jahre: Albert Johns; Hegering 13 60 Jahre: Walter Funke.
Zu Ehrenmitgliedern in der Landesjägerschaft wurden ernannt:
Wilhelm Meyer (Schliestedt), Horst Plümecke (Warle), Karl-Hermann Weidner (Warle), Reinhard Tilch (Kneitlingen), Paul-Jörg Schnake (Schöppenstedt), Otto Schaper (Seinstedt), Hermann Voß (Gr. Heere), Wilhelm Stodt (Ohrum). Ehrenmitglieder müssen das 80. Lebensjahr erreicht haben und 40 Jahre Mitglied in der Jägerschaft sein.
Die LJN-Verdienstnadel in Bronze erhielt Michael Wolter für seine langjährige Arbeit als Schießwart und Hundeobmann im Hegering 6.
Das „Goldene Rebhuhn“ (Auszeichnung der LJN für einen Nichtjäger) ging in diesem Jahr an Wilhelm Viedt auf Antrag des Reviers Barnstorf.
Sönke Probst aus Schöppenstedt wurde die Erstlingsführerurkunde für seine bestandene VGP mit DK-Hündin Esther vom Kalkrieser Berg überreicht.
Nach dem Bericht der Obleute überreichte Naturschutzobmann Christian Paulmann den Biotop-Pokal an den Hegering 11 (Oder Ost), vertreten durch Hegeringleiter Tobias Schliephake.
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