Jetzt bekommt Wolfenbüttel einen Sicherheitsdienst für die Innenstadt

Nach mehreren Vorfälle von Ordnungswidrigkeiten und strafbewehrten Taten in der Stadt wird ein Sicherheitsdienst eingesetzt.

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Der Kornmarkt hat sich zu einem Brennpunkt entwickelt.
Der Kornmarkt hat sich zu einem Brennpunkt entwickelt. | Foto: Privat

Wolfenbüttel. Nach mehreren Gewalttaten im Bereich der Wolfenbütteler Innenstadt will die Stadt jetzt einen Sicherheitsdienst auf Streife schicken. Dieser soll noch im Juli starten und montags bis sonntags täglich mehrere Stunden die Arbeit der Polizei und des städtischen Ordnungsdienstes unterstützen. Darüber informiert die Stadt Wolfenbüttel in einer Presseinformation.



Der Sicherheitsdienst soll vor allem im Bereich zwischen Kornmarkt und Bahnhof eingesetzt werden. Hintergrund dafür sind laut Stadtverwaltung "mehrere Vorfälle von Ordnungswidrigkeiten und strafbewehrten Taten im öffentlichen Raum in der jüngsten Vergangenheit."

Brutale Gewalttaten in der Innenstadt von Wolfenbüttel


Immer wieder kommt es seit vielen Monaten im Bereich der Innenstadt zu Zwischenfällen und gewalttätigen Ereignissen. So wurde unter anderem am Kornmarkt ein 41-jähriger Mann von zwei jungen Männern brutal zusammengeschlagen. Ebenso wurde ein 15-Jähriger im Bereich des Stadtgrabens von einer Gruppe junger Männer angegriffen, geschlagen und zusammengetreten.

All das fügt sich ein in eine Reihe von Vorkommnisse rund um eine Gruppe Jugendlicher und junger Männer ein, die als sogenannte Terror-Kids ihr Unwesen in der Wolfenbütteler Innenstadt, vorzugsweise am Kornmarkt treiben. Die Polizei führte aufgrund der Aktivitäten der Gruppe bereits im vergangenen Jahr eine großangelegte Aktion gegen sie durch. Seither gilt der Kornmarkt als Brennpunkt.

Bürgermeister Ivica Lukanic sagt:
Bürgermeister Ivica Lukanic sagt: "Wir setzen nach wie vor sowohl auf Vorbeugung als auch auf konsequente Verfolgung und Ahndung von Gesetzesverstößen". Foto: Werner Heise


Videoüberwachung gefordert - Keine Streetworker gefunden


Die Stadt reagierte auf das Geschehen und wollte eigentlich mit dem Einsatz von Streetworkern für Ruhe sorgen. Doch seit Monaten tut sich an dieser Front gar nichts. Es findet sich offenbar einfach niemand, der qualifiziert für diesen Job ist. Mehr dazu lesen Sie in unserem Artikel "Brennpunkt Kornmarkt: Wo bleiben die Streetworker?".

Die CDU-Stadtratsfraktion schlug einen anderen Weg ein und forderte den Kornmarkt und weitere mögliche Brennpunkte in Wolfenbüttel mit Kameras zu überwachen. Doch die anderen Fraktionen scheinen dabei nicht mitspielen zu wollen, wie eine Abfrage von regionalHeute.de ergab. Wolfenbüttels Polizei-Chef Andreas Twardowski jedenfalls hatte keine Einwände dagegen, wie wir im Artikel "Brennpunkt Kornmarkt - Polizeichef äußert sich zur Video-Überwachung" berichteten. Mittlerweile prüfe man das Thema Videoüberwachung zumindest, teilte die Stadt Wolfenbüttel im späteren Verlauf mit.

CDU-Fraktionsvorsitzender Marc Angerstein fordert, dass der Kornmarkt videoüberwacht werden soll.
CDU-Fraktionsvorsitzender Marc Angerstein fordert, dass der Kornmarkt videoüberwacht werden soll. Foto: CDU


Nun aber der Einsatz eines Sicherheitsdienstes. Bürgermeister Ivica Lukanic erläutert diesen Schritt in der Pressemitteilung der Stadt wie folgt: "Wir setzen nach wie vor sowohl auf Vorbeugung als auch auf konsequente Verfolgung und Ahndung von Gesetzesverstößen. Der Sicherheitsdienst besteht aus einer Doppelstreife, wird bei einem Fehlverhalten von Personen einschreiten und steht im Falle schwerwiegenderer Taten im unmittelbaren Kontakt mit der Polizei".

Die Maßnahme sei eng mit dem Leiter des Polizeikommissariats Wolfenbüttel, Andreas Twardowski abgestimmt, der diesen Schritt begrüße. Der Sicherheitsdienst werde zunächst bis zum Herbst eingesetzt, mit der Möglichkeit einer Verlängerung. Lukanic: "Polizei und Stadt haben die Lage und die Entwicklung in Wolfenbüttel genau im Blick und werden weiterhin in enger Zusammenarbeit agieren."

Seitens der Stadt wolle man zudem an der Einstellung eines Streetworkers festhalten. "Leider haben wir in der ersten Bewerbungsphase keine geeignete Person finden können, aber wir bleiben dran. Unsere Bürgerinnen und Bürger können sich darauf verlassen, dass wir alle Instrumente einsetzen, um Wolfenbüttel auch künftig lebens-, liebenswert und möglichst sicher zu gestalten", so der Rathauschef abschließend.


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