Wolfenbüttel. Am Donnerstag erhielten 42 Menschen bei der Einbürgerungsfeier in der Landkreisverwaltung ihre deutsche Staatsbürgerschaft. Landrätin Christiana Steinbrück hieß die Anwesenden willkommen und bedankte sich zuerst bei Herrn Haver und seinem Team der Ausländerbehörde.
von Tanja Bischoff
Seit 2012 wird die Einbürgerung als sichtbares Zeichen der Wertschätzung gefeiert. „Home is, where your heart is“, sagte die Landrätin. „Wir möchten, dass Sie sich hier zuhause fühlen!“ In ihrer Rede sagte Steinbrügge: „Meine Bitte an Sie – suchen Sie den Austausch. Integration gelingt, wenn beide Seiten sich hierum bemühen.“ Auch erinnerte sie an die Rechte und Pflichten, die mit der Einbürgerung einher gehen. Das Grundgesetz, welches in diesem Jahr 70 Jahre alt wird,gelte als Grundlage unseres Zusammenlebens. Sie forderte die neuen Mitbürger auf sich aktiv an der Demokratie zu beteiligen, sei es in der Familie, im Verein, bei der Arbeit oder in der Wahlkabine. Dabei betonte sie auch die Wahl des Europaparlaments am 26. Mai.
Die Herkunftsländer sind vielfältig, die Menschen kamen aus Ungarn, Tunesien, Polen, Kroatien, Griechenland, Türkei, Syrien, Libanon, Kuba, Palästina und Großbritannien zu uns. Zu den Voraussetzungen für eine Einbürgerung gehören unter anderem ein unbefristetes Aufenthaltsrecht in Deutschland, ausreichende Deutschkenntnisse, ein gesicherter Lebensunterhalt und der Einbürgerungstest. Musikalisch begleitet wurde die Feier von der Band „And Plugged“ unter der Leitung von Maria Grigoriadis von der Kreismusikschule. Nach dem feierlichen Bekenntnis zum Grundgesetz und zu den Gesetzen der Bundesrepublik Deutschland überreichte die Landrätin die Einbürgerungsurkunden und beglückwünschte unsere neuen Mitbürgerinnen und Mitbürger.
Ungewissheit Brexit
An der 25. Einbürgerungsfeier im Landkreis Wolfenbüttel nahm als einer von vielen Briten auch der 47-jährige Alexander Dixon teil. Vor über 26 Jahren hat es Dixon von Wales in Großbritannien nach Wolfenbüttel verschlagen. Er war seinerzeit beim britischen Militär stationiert und Wolfenbüttel hatte es ihm sofort angetan. Später lernte er seine Ehefrau kennen und sie leben zusammen mit ihrer Tochter, der achtjährigen Caitlyn. „Wolfenbüttel ist eine schöne kleine Stadt, die Nähe zum Arbeitsplatz in Salzgitter und nach Braunschweig ist perfekt. Ich möchte nirgendwo anders leben“, sagt Dixon.
Auf die Frage, was ihn dazu bewogen hat Deutscher Staatsbürger zu werden, wird er nachdenklich. Natürlich mache ihm der Brexit Sorgen. „Was passiert mit meiner Rente? Wie verhält sich das mit der Arbeitserlaubnis?“, sind nur einige der Fragen, die sich der Familienvater stellt. Diese Ungewissheit und auch die Tatsache, dass er jetzt schon länger in Deutschland als in Großbritannien lebt, hat ihn dazu veranlasst, sich für die Einbürgerung zu entscheiden. Bis zum 29. März ist es noch möglich, die doppelte Staatsbürgerschaft zu erhalten, daher war jetzt Eile geboten. So wie Dixon haben sich auch viele seiner Freunde entschieden. Sie alle haben sich am Donnerstag feierlich zum Grundgesetz und den Gesetzen der Bundesrepublik Deutschland bekannt und ihre Einbürgerungsurkunde von Landrätin Christiana Steinbrügge erhalten.
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