Wolfenbüttel. Am 25. Mai wählt Wolfenbüttel einen neuen Bürgermeister. Die Mitglieder des Jugendparlaments haben die Kandidaten eingeladen, um zu erfahren, welchen Stellenwert die Bedürfnisse der Jugend im jeweiligen Wahlprogramm haben. Am Montag war Amtsinhaber Thomas Pink zu Gast in der Kommisse,
Pink hatte ein offenes Ohr für die Jugendlichen, machte ihnen aber auch keine falschen Hoffnungen, wenn Wünsche geäußert wurden, deren Erfüllung nicht in der Macht der Stadt liegen. So wurde zum Beispiel von den Jung-Parlamentariern kritisiert, dass Wolfenbüttel gerade für Mädchen als Einkaufsstadt uninteressant sei. Hier machte Pink deutlich, dass die Stadt zwar Anreize geben könnte, sich als Unternehmen vor Ort anzusiedeln, mehr aber auch nicht. "Wir sind bemüht, bestimmte Marken nach Wolfenbüttel zu holen", betonte er. Allerdings müssten im Gegenzug die Jugendlichen dann auch dort einkaufen und nicht nach Braunschweig fahren oder gar im Internet bestellen. "Am Freitag ist nach 18 Uhr in Wolfenbüttel nichts mehr los", ärgert sich Martin. Das schrecke viele ab, nach Wolfenbüttel zu fahren. Viele Geschäfte hätten dann schon geschlossen. Auch hier kenne Pink das Problem. Allerdings könne die Stadt ebenfalls nur Bitten äußern. "Wir müssen aus dieser Spirale rauskommen", so der aktuelle Rathauschef.
Einen konkreten Wunsch hatten die Jugendlichen ebenfalls, um die Attraktivität der Stadt aus ihrer Sicht zu steigern: ein Musikcafé müsste her. Also ein Landen, in dem man Platten und Cds kaufen aber auch einen Kaffee trinken könnte. "Wenn sich jemand in Wolfenbüttel mit dieser Geschäftsidee niederlassen möchte, werden wir ihn unterstützen", versprach Pink. Immerhin gebe es ein Förderprogramm für Existenzgründer. Bis zu 10000 Euro würden von der Stadt dafür zur Verfügung gestellt.
Die Mitglieder des Jugendparlaments wünschten sich auch eine eigene Jugendlichen-Sprechstunde mit dem Bürgermeister. Die sicherte Pink ihnen gleich zu - noch vor den Sommerferien solle es einen Termin geben. Pink bot an, die Schüler auch in den Schulen zu besuchen; bisher mache nur das THG davon regelmäßig Gebrauch.
Angeregt wurde von den Jugendlichen die Einführung eines Bus-Jugendtickets. Da die Fahrpreise, so Pink, nicht von der Stadt, sondern vom Zweckverband Großraum Braunschweig festgesetzt werden, müsse die Stadt dort vorstellig werden. Er versprach, sich nach Umbau des Kornmarktes dafür einzusetzen.
Was aus dem Jugendzentrum wird, das sollten die Jugendlichen selbst bestimmen. "Wie hättet Ihr es denn gerne", wollte Pink von ihnen wissen. Der Bürgermeister riet dazu, sich zusammen zu setzen und zu planen. Und wo soll sich das Jugendparlament in den nächsten Jahren hin entwickeln? "Mischt Euch aktiv ein, nehmt Eure eingeräumten Möglichkeiten wahr und traut Euch was", gab Pink den Jugendparlamentariern mit auf den Weg. Und wo steht die Stadt in sieben Jahren? "Ein deutliches Stück weiter", betont Pink. Wolfenbüttel solle sich unter anderem zum führenden Zentrum im Beriech der Kultur entwickeln.
Sein Schlusswort: "Geht am 25. Mai wählen." Am kommenden Mittwoch, 14. Mai, 18.30 Uhr wird das Jugendparlament Pinks Herausforderin Astrid Salle-Eltner zu Wort kommen lassen . Auch dieses Treffen findet in der Kommisse statt.
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