Wolfenbüttel. Dank der großen Unterstützung des Kiwanis-Club Wolfenbüttel konnte Epilepsie-Hund Olga bei der Familie Kahl einziehen (WolfenbüttelHeute.de berichtete). Der Kiwanis-Club hatte den Golden Retriever mit Hilfe vieler Spenden anschaffen können. Nun gab es weitere 2.500 Euro für die kleine Hanna, ihre Familie und Olga. Damit soll die Ausbildung des Hundes finanziert werden.
Bereits bei der Anschaffung des Epilepsie-Hundes "Olga" wurde die Familie Kahl vom Kiwanis-Club unterstützt und konnte so die benötigten 1.500 Euro für Olga aufbringen. Nun muss der 14 Wochen alte Retriever eine intensive Ausbildung absolvieren, damit er die Epilepsie-Anfälle von Hanna rechtzeitig wittert. Hierfür sind nochmals rund 8.000 Euro notwendig, die ebenfalls der Club nach und nach übernimmt. Die Gelder stammen aus verschiedenen Veranstaltungen, die der Club durchführte. Eine davon ist das Benefiz-Jazz-Konzert im Schloss-Innenhof mit der „Red Onion Jazz Company“ (wir berichteten ebenfalls).
Rund 400 Zuhörer besuchten das Konzert trotz Regen und sorgten mit ihrer Anwesenheit für volle Kassen. Der Erlös aus dem Benefizkonzert geht zu einem Teil an Hanna und ihren Hund Olga. Auch die Kinder aus Satu Mare werden aus diesem Spenden-Topf unterstützt.
Ein herz und eine Seele: Hanna und ihr Hund Olga. Foto: Anke Donner)
Hanna ist ganz glücklich, dass sie nun ihren pelzigen Begleiter an ihrer Seite hat, der schon viel Vertrauen zu dem neunjährigen Mädchen gefasst hat und ihr morgens bereits Socken und Wäsche bringt. "Das ist zum Beispiel ein Teil der Aufgaben, die Olga erfüllt. Sie hilft Hanna bei ganz alltäglichen Sachen", erzählt Hannas Mutter Stephanie begeistert. Doch Olgas Aufgaben solle hauptsächlich darin bestehen, Hannas epileptischen Anfälle vorzeitig zu erkennen. Damit sie lernt, mit dieser besonderen Situation umzugehen, wird sie von der Familie Kahl und einer speziell ausgebildeten Trainerin gecoacht.
Schon eine ganz besondere Beziehung
Olga lebt seit sechs Wochen bei der Familie und hat schon jetzt eine ganz besondere Verbindung zu Hanna. "Egal, wie viele Menschen im Raum sind. Wenn Olga die Wahl hat, geht sie zu Hanna", erklärt Stephanie Kahl. Und das ist ganz besonders wichtig für Hanna und Olga. Der Hund soll so gut es geht auf Hanna fixiert werden, ihr folgen, gehorchen und sie im Ernstfall vor Schlimmeren bewahren.
Erstaunlich ist schon jetzt die Entwicklung, die das kleine Mädchen durchmacht. Denn seitdem Olga in der Familie ist, hatte Hanna keinen Anfall. Früher hatte die Neunjährige bis zu neun Anfälle am Tag, die unterschiedlich stark ausgeprägt waren. Allein die Anwesenheit des Hundes gibt Hanna ein Gefühl der Sicherheit und wirkt beruhigend auf das Mädchen. "Ein weiterer toller Nebeneffekt ist, dass Hanna nun sehr viel aktiver ist und sich viel bewegt", so Stephanie Kahl. Wenn der Hund vollständig ausgebildet ist, erkennt er sogar einen nahenden Anfall, wenn sich beide in der Schlafphase befinden.
Olga geht auch in die Schule
Damit Olga ständig in Hannas Nähe ist, darf sie sogar mit in die Schule gehen. In der Hans-Würtz-Schule, die Hanna besucht, hat man sich extra auf den neuen "Mitschüler" eingestellt. So hat der Klassenraum beispielsweise eine Terrasse, damit Olga auch mal an die frische Luft kann.
Dankeschön
Stephanie Kahl möchte es nicht versäumen, allen Menschen zu danken, die dabei geholfen haben, dass Olga nun in der Familie einen wichtigen Platz eingenommen hat. "Es hat uns zutiefst beeindruckt und überwältigt, wie viel Hilfe wir erfahren haben. Das hat uns sehr gerührt und wir danken allen recht herzlich. Olga tut uns allen schon jetzt so gut", schließt sie.
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