Klinikum nimmt Covid-Patientin aus Sachsen auf

Mit in Kraft treten der aktuellen Niedersächsischen Corona-Verordnung sei das Krankenhaus verpflichtet, bestimmte Kapazitäten auf der Intensivstation freizuhalten.

Symbolfoto: Jüngst wurde die erste Corona-Patientin per Hubschrauber aus Sachsen in die Lessingstadt verlegt.
Symbolfoto: Jüngst wurde die erste Corona-Patientin per Hubschrauber aus Sachsen in die Lessingstadt verlegt. | Foto: Städtisches Klinikum Wolfenbüttel

Wolfenbüttel. Die Intensivstationen der Kliniken in Bayern, Thüringen und Sachsen arbeiten seit Wochen über ihre Belastungsgrenzen hinaus. Im Rahmen des sogenannten Kleeblattkonzepts wurde nun eine erste, an Covid-19 erkrankte, beatmete 53-jährige Patientin aus Sachsen, per Hubschrauber ins Städtische Klinikum Wolfenbüttel verlegt. Dies teilt das Krankenhaus in einer Pressemitteilung mit.



„Bereits in der vergangenen Woche wurde uns eine solche Verlegung angekündigt, die dann jedoch nicht zustande kam. Wir sind generell jederzeit darauf eingestellt, Covid-Patienten zur Entlastung anderer Kliniken in der Republik aufzunehmen und intensivmedizinisch zu behandeln“, erklärt Axel Burghardt, Geschäftsführer des Städtischen Klinikums.

Mit in Kraft treten der aktuellen Niedersächsischen Corona-Verordnung sei das Krankenhaus verpflichtet, bestimmte Kapazitäten auf der Intensivstation freizuhalten. Bereits in früheren Hochphasen der Pandemie war dieses Vorgehen vorgeschrieben. Entsprechend routiniert agiere das Team des Klinikums: „Wir können auf bereits etablierte Mechanismen und Abläufe zurückgreifen, was eine gewisse Sicherheit mit sich bringt“, so Burghardt.

Dennoch sei die Verlegung in dieser Art und Weise etwas Außergewöhnliches. „Es geht darum, die Überlastung der Intensivstationen in den besonders stark betroffenen Krankenhäusern zu vermeiden. Patientenverlegungen sind dank der Implementierung des Kleeblattkonzepts auch über vergleichsweise große Entfernungen hinweg unkompliziert möglich“, erörtert Dr. Tobias Jüttner, Chefarzt der Klinik für Anästhesie, operative Intensiv-, Notfall- und Schmerzmedizin am Städtischen Klinikum.

Wie funktioniert das Kleeblattkonzept?


Das im Jahr 2020 als Folge der Corona-Pandemie beschlossene Konzept sieht vor, dass zunächst innerhalb von fünf Regionen - West, Nord, Ost, Süd, Südwest – Patienten verlegt werden können. Gibt es in einer dieser Regionen in absehbarer Zeit zu wenige freie Plätze auf den Intensivstationen, wird die Verlegung auch in andere Gebiete organisiert. So kam es zum Transport aus dem sächsischen Freiberg in die Lessingstadt.

Bereits in der vergangenen Woche waren die ersten Intensivpatienten mit Covid-19 auf Grundlage des Kleeblattkonzepts von Thüringen nach Niedersachsen verlegt worden. Dies geschieht im Austausch mit dem Gemeinsamen Melde- und Lagezentrum von Bund und Ländern beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK).


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