Wolfenbüttel. Die Stadt Wolfenbüttel plant einen Radweg, der zukünftig die Lessingstadt mit Braunschweig verbinden soll. Wie genau die Route letztendlich verlaufen soll, soll nun noch geklärt werden. Zur Auswahl stehen mehrere Varianten - alle sollen aber eine direkte Verbindung ermöglichen.
Die Stadt Wolfenbüttel möchte die Initiativen des Regionalverbandes Großraum Braunschweig und der Stadt Braunschweig zur Verbesserung einer attraktiven, direkten und schnellen Radwegeverbindung zwischen den Städten Wolfenbüttel und Braunschweig unterstützen. Eine Analyse des Regionalverbandes habe ergeben, dass im Jahr 2020 eine werktägliche Streckenauslastung von Wolfenbüttel nach Braunschweig von rund 4400 Radfahrern bestehen werde.
Im Vordergrund soll jedoch nicht der Ausbau zu einem Radschnellweg stehen, wie er vom Regionalverband angestrebt und vorgeschlagen wird. Ein Radschnellweg, der speziell dafür ausgelegt ist, eine direkte Verbindung per Rad mit hohen Geschwindigkeiten zu schaffen, mache aus Sicht der Verwaltung in einer Stadt wie Wolfenbüttel nicht viel Sinn. Vielmehr wolle man darauf setzen, dass es eine direkte Verbindung zwischen Wolfenbüttel und Braunschweig gibt.
Eine Umsetzbarkeit des Anforderungskataloges für Radschnellwege sei praktisch nur außerörtlich möglich. Aus Sicht der Stadt Wolfenbüttel sei es aber wenig sinnvoll, mit großem Aufwand höchst leistungsfähige außerörtliche Trassen zu schaffen, wenn in den Bereichen mit dem höchsten Radverkehrsaufkommen und größten Nutzungsanforderungen durch Fußgänger – also den innerstädtischen Bereichen - keine entsprechenden Kapazitäten zur Verfügung stehen und auch nicht geschaffen werden können.
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Die rote Strecke basiert auf der Aussage aus der Vorlage, dass ein Weg durch die Okeraue geschaffen werden soll, um die Steigung an der Autobahn zu vermeiden. Die grüne Route zeigt die Variante entlang der B79. Grafik: T. Neumann Foto:
Zwei Strecken wurden im Ausschuss diskutiert, die für die Umsetzung in Frage kommen könnten. Ein Strecken-Vorschlag stammt bereits aus dem Jahr 2011. Dieser würde über den Alten Weg - westlich entlang des Lechlumer Holzes - über die A 395 zum Ortsteil Stöckheim in Richtung Innenstadt Braunschweig führen.In der Machbarkeitsstudie von 2011 wurden Kosten für den 12,3 Kilometer langen Radschnellweg zwischen Wolfenbüttel und Braunschweig von 5,2 Millionen ermittelt.Analog der Preisentwicklung sei aber heute von 1 bis 1,5 Millionen Euro höheren Kosten auszugehen. Zudem müsste hier eine Brücke geschaffen werden, die das Überqueren der Fahrradfahrer ermöglicht.
Als eine komfortablere und kostengünstigere Alternative zum Sternhausberg werde stattdessen eine Route vorgeschlagen, die die Anhöhe des Sternhausberges vermeidet und keine gesonderte Autobahnquerung erfordert. Diese würde stattdessen in Wolfenbüttel an die Trasse „Am Kälberanger“ anbinden. Auf Wolfenbüttler Stadtgebiet wurde diese Fahrbahn bis zur
Stadtgrenze 2014 erneuert und auf 3,5 Meter Breite ausgebaut. Weitere Investitionen seien hier nicht erforderlich. Die Innenstadtanbindung würde ab dem Klärwerk über eigenständige Radwege bis zum Rosenwall, beziehungsweisebis zum Friedrich-Ludwig-Jahn-Platz erfolgen.
Eine Alternativ-Route (auf Karte grün eingezeichnet) schlug Bürgermitglied Thilo Neumann vor, der auch Mitglied im ADFC Wolfenbüttel ist. Er erklärte, dass eine Route entlang der B79 sich jetzt schon als die Bessere herausstellen würde. Die Strecke sei gerade und deutlich besser als Radschnellweg geeignet. Hier müsse aber eine Brücke zum Überqueren der Autobahn geschaffen werden. Der Weg entlang der Okeraue sei eher für Touristen geeignet, so Neumann. Ihm pflichtete auch Ausschussmitglied Ulrike Krause (Bündnis 90/Die Grüne) bei. Im Gremium war man sich nach der Betrachtung der unterschiedlichen Routen uneinig, weshalb man sich darauf geeinigt, die potentiellen Routen miteinander zu vergleichen.
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